ASPENDOS

Aspendos war eine antike Stadt in Pamphylien in Kleinasien an der Südküste der Türkei, etwa 45 km östlich von Antalya. Aspendos soll nach griechischen Quellen wahrscheinlich im 12. Jhd. v. Chr. von peloponnesischen Kolonisten (in der Spätphase des Hethiter-Reiches) gegründet worden sein.. Im Verlaufe ihrer Geschichte stand die Stadt unter (hethischer), lydischer, persischer, griechischer, ptolemäischer, seleukidischer, römischer, byzantischer und seldschukischer Herrschaft. Die Geschichte von Aspendos steht beispielhaft für die Entwicklung weiter Teile Kleinasiens. In antiker Zeit durchfloss der Eurymedon  (heute Köprü Çayı) auf seinem Weg zum Mittelmeer den Ort. Diese Lage bescherte dem Ort schon frühzeitig Prosperität. Im Jahr 466 v. Chr. fand im Gebiet von Aspendos an der Flussmündung ins Mittelmeer die geostrategisch bedeutsame Doppelschlacht zwischen Griechen und Persern zu Wasser und am Land statt, in der die Perser besiegt wurden. Im Ergebnis dieses Krieges entstanden zwei politische Einflussbereiche. Östlich des Flusses behielten die Perser die Macht, westlich lag nun das griechische Kleinasien, die heutige Westtürkei. A. d. G. besetzte 333 v. Chr. Aspendos. und machte es tributpflichtig.

Aspendos gelang es, unter römischer Oberhoheit ab 133 v. Chr. ein relativ gutes Verhältnis zu Rom aufzubauen und zu bewahren. In der römischen Kaiserzeit im 1. bis 3. Jhd. n, Chr. erfuhr die Stadt als bedeutender Handelsplatz der Region ihre größte Entfaltung. Der Export von Wein, Öl, aus dem Kreoia-See gewonnenes Salz und die Pferdezucht führten in Aspendos zu Reichtum und damit auch zum Wohlstand vieler Bewohner. Fast alle heute noch wahrnehmbaren Bauten stammen aus dieser Zeit, als Aspendos ein bedeutender pamphylischer Handelsort war.

Das große römische Theater – eines der besterhaltenen der römischen Antike und heutige Hauptattraktion – wurde laut einer Inschrift während der Regentschaft von Kaiser Marc Aurel (regierte 161-180 n. Chr.) erbaut.. Das imposante Bühnenhaus ist in seiner ursprünglichen Höhe erhalten geblieben. Die innere Bühnenwand trug unterschiedliche Schmuckelemente, die heute noch gut sichtbar sind. In der Wandmitte befindet sich ein Relief des Dionysos. Die Bühne selbst soll mit einer Holzkonstruktion überdacht gewesen sein (Schutz- und Akustikfunktion). Die Zuschauerränge bestehen aus 41 Sitzreihen und konnten bis zu 20.000 Besucher aufnehmen. Später wurden am oberen Diazoma Arkaden aufgesetzt. Da die Seldschuken das Theater im Mittelalter als Karawanserei nutzten, blieb es sehr gut erhalten. Das Theater gehörte zu den Bauten der unteren Stadt. Vom Theater in südlicher Richtung (unmittelbar an der Straße nach Aspendos) liegen die Reste der Thermen und des Gymnasions. Oberhalb des Theaters liegt in der Oberstadt die Akropolis. Diese war mit einer Mauer gestützt, eines der Stadttore ist noch erhalten.

Auf dem Akropolishügel befinden sich Markthallen, ein 142 m langes und 15 m hohes Gebäude mit einer Exedra, ein zweigeschossiges Nypmphäum, und ein Bouleuterion, Auf dem Tempelberg oberhalb des weitgehend zerfallenen Stadions gibt es die Reste eines Tempels. Ein bis heute gut erhaltener Aquädukt und mehrere Zisternen gewährleisteten die Wasserversorgung der Stadt. In der Nähe der Stadt überquert die etwa 260 Meter lange Eurymedonbrücke den gleichnamigen, berühmten antiken Fluss. Dieses seldschukische Bauwerk mit seinen spitzen Bögen steht auf römischem Fundament.

Im 7. Jahrhundert n. Chr. versandete das Mündungsgebiet des Eurymedon, wodurch diese Handelsroute verloren ging, was zur Bedeutungslosigkeit Aspendos führte. Mit der Herrschaft der Seldschuken im 13. Jhd. kam es noch einmal zu einem Aufschwung für Aspendos, (siehe: Nutzung des Theaters als Karawanserei) der mit dem Untergang dieses Reiches zu Ende ging. Heute zählt Aspendos zu einer der meist besuchten archäologischen Stätten in der Türkei. Die Fotos entstanden auf individuelle geführten Reisen in den Jahren 2013, 2017 und 2019. Artikel bei Wikipedia zu: ASPENDOS

Quellen: Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei), S. 194, 201, 231, 290.315, 548, 552 / Dumont Reise-Handbuch Türkei, Westtürkei – Zentralanatolien, @ DuMont Reiseverlag, 1. Auflage 2011, H. E. Latzke, S. 293 / Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, D.O.A. Klose, S. 476-479 / Die Römischen Kaise,r Chris Scarre, Lizenzausgabe für Welrbild-Verlag, 1998; S.112 ff. / Wikipedia
Bildnachweis: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/aa/Aspendos_Gymnasium_4594.jpg

 

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