TERRACINA

Terracina ist eine süditalienische Stadt mit ca. 45.000 Einwohnern in der Region Latium. Die Hafenstadt am Tyrrhenischen Meer liegt ca. 100 km südöstlich von Rom und 120 km nordwestlich von Neapel. Terracina liegt zwischen der pontinischen Ebene und der von Fondi. Der Ort Anxur lag im Herrschaftsgebiet des italischen Volksstammes der Volsker im Gebiet von Latium. Die griechische Kolonisierung Süditaliens (ca. 800 – 600 v. Chr.) führte u. a. Spartaner in die Gegend von Anxur. Nach Quellenlage gab es ab dem 6. Jhd. v. Chr. sich wiederholende kriegerische Auseinandersetzungen Roms mit den Volskern mit wechselnden Herrschaftsansprüchen zwischen den Kontrahenten. In den Jahren 338 bis 329 v. Chr. unterwarfen die Römer die Volsker ihrem Regime, gestatteten Ihnen aber den Status eines Bundesgenossen. Im Jahr 329 v. Chr. erfolgte dann die endgültige Eroberung von Anxur bzw. Terracina durch Rom. Die Römer schufen nach Ihrem Sieg über die Volsker eine Bürgerkolonie als Teil des römischen Staatsgebietes. Damit einher ging, dass den Einwohnern von Terracina das römische Bürgerrecht zuteilwurde. Terracina war laut Geschichtsschreibung eine privilegierte Kolonie und wurde als „Bollwerk der römischen Herrschaft in Italien“ bezeichnet.

Zwischen den steilen Hängen des Berges Sant’Angelo, mit seinem Felsensporn Pisco Montano, und dem Meer wurde um 312 v. Chr. Via Appia (Antica) angelegt. Zu diesem Zweck wurde ein Teil des Felsen abgespalten („gespaltener Felsen“ – siehe Fotos), was den Bau der Via Appia (Antika) durch Terracina ermöglichte. Dadurch entfielen für den Handel und das Militär strapaziöse bzw. aufwändige Passagen über die Gebirgskette Monti Ausoni, was eine gute Voraussetzung für die Entwicklung von Terracina als Handels- und Verkehrsort bot. Der römische Kaiser Septimus Severus (regierte: 193 – 211 n. Chr.) ließ 198 n. Chr. – die nach ihm benannte – Via Severiana mit Anschluss an die Via Appia (Antica) erbauen. Dadurch wurde Terracina zu einem Verkehrsknotenpunkt. Das wirkte sich günstig auf die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt aus. Das letzte Jahrhundert der römischen Republik und die frühe Kaiserzeit waren für Terrachina gute Entwicklungsetappen. Letztlich war die Via Appia (Antica) ein prägendes Moment in der Existenz des antiken Terracina. Ihre moderne Wegführung am „gespaltenen Felsen“ vorbei hat ihre Bedeutung für die Stadt aufgenommen. Terracina taucht auch in der griechischen Mythologie auf, als der Ort, in dessen Nähe (am Berg Circeo) das Ungeheuer Circe Odysseus und seine Begleiter vergiftete und zu Schweinen werden ließ. Durch den griechischen Gott Hermes wurden sie errettet.

Die Stadt Terracina ist relativ gut mit baulichen Zeugnissen der Antike ausgestattet. Hervorzuheben ist dabei das Heiligtum / der Tempel des Jupiter Anxur. Dieses antike Denkmal befindet sich oberhalb vom städtischen Terracina auf dem steilen Felsen Monte Sant‘Angelo. Es stellt ein großes römisches Heiligtum aus der Zeit der römischen Republik im 1. Jhd. v. Chr. dar. Gut erhalten und damit beeindruckend sind bei diesem Gebäudekomplex die in ihrer Dimension beachtlichen Substruktionen der Tempel-Terrasse. Substruktionen wurden als Unterbauten – oft in der Form von Gewölben – zur Stützung römischer Bauwerke angelegt. wobei die Substruktion dieser Tempelanlage als etwas Besonders empfunden werden kann.
Im Gebiet der Oberstadt / Altstadt von Terrachina treten mit Blick auf die Zeit der römischen Antike u. a. hervor: das antike Capitolinum, das römische Theater, das ehemalige Forum Emilianum an der heutigen Piazza Municipio, einzelne Bögen über der durch die Stadt verlaufenden Via Appia (Antica) sowie Teile der antiken Pflasterung der Piazza Municipio.
Aus der nach-antiken Zeit prägt die Kathedrale di San Cesareo, der Dom von Terracina, an zentraler Stelle das Stadtbild. An diesem Platz können die Entwicklungen von der antiken Zeit zum Mittelalter partiell nachempfunden werden. Der Dom wurde auf dem Podium eines antiken Tempels am ehemaligen Forum Emilianum (heute: Piazza Municipio) der Stadt erbaut. Die heutige Kathedrale wurde im November 1074 geweiht. Aus dem 12. Jhd. stammen die Cosmatenarbeiten; im 18. Jhd. wurde der Bau im Stil des Barock umgestaltet. Es ist das bedeutendste Kirchengebäude der Stadt und besticht u. a. durch seine äußere Gestaltung. Wikipedia-Artikel zu: TERRACINA

Ergänzung zum Quellen-Nachweis Via Appia Antica – Information: Rom – Latium @ Copyright, Michael Müller Verlag, Erlangen, 2008, H. Hemme, S. 669 – Bildnachweise: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Temple_of_Jupiter_Anxur_(Terracina)/File:Monte_Sant’Angelo_(veduta_d’insieme)2.JPG / https://commons.wikimedia.org/wiki/  category: Temple_of_Jupiter_Anxur_(Terracina) File:Monte_sant’angelo_1.jpg / https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Ancient_Roman_theatre_(Terracina) , File:Terracina Foro Emiliano PorticoTeatro.jpg / https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Piazza_ Municipio_(Terracina)/File:Vai_Appia_Terracina.jpg

 

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