SELÇUK 

Selçuk ist eine Stadtgemeinde in der Provinz Izmir an der türkischen Ägäis (siehe auch Ephesos auf dieser website). Der Ort liegt 75 km südlich der Provinzhauptstadt Izmir. Selçuk ist die Nachfolgesiedlung der antiken Stadt Ephesos (türkisch: Efes). Auf dem Stadthügel Ayasoluk (früherer Name von Selçuk) soll sich im zweiten Jahrtausend v. Chr. die erste Siedlung von Ephesos befunden haben. Im 7. Jhd. n. Chr. wurde der Ort wegen der Verlandung des Hafens, des grassierenden Sumpffiebers und der Gefahr durch die Araber an den heutigen Standort von Selçuk, 3 km von Ephesos entfernt, verlegt. Bereits um 550 n. Chr. hatte dort der oströmische Kaiser, Justitian I, eine Basilika errichten lassen. Sie soll über dem in der Bibelgeschichte angenommenen Grab des Evangelisten Johannes (auch: Apostel) stehen, unter dem Kreuzpunkt (Vierung) der Kirchenflügel des kreuzförmigen Baus mit sechs Kuppeln. Sie blieb bis ins 11. Jhd. mit ihrer prächtigen Marmorausstattung unbeschadet. Oberhalb der Basilika wurde – etwa auch im 6. Jhd. n. Chr. – auf dem Hügel die byzantinisch-seldschukische Zitadelle (Festung) von Selçuk, errichtet. Der Ort erlebte in der nachrömisch-antiken, byzantinischen Zeit die Herrschaft von Arabern, von Selschuken und von den Kreuzrittern. Durch die Aufgabe von seines Hafens verlor Selçuk an Bedeutung und Kuşadası trat an dessen Stelle.

Am Ortsrand Selçuk von finden sich die spärlichen Reste des Tempels der Artemis von Ephesos, das Artemision mit einer aufgerichteten Säule. In der Geschichtsschreibung wird dieser Tempel als eines der „Sieben Weltwunder“ der antiken Zeit benannt. Eine Nachbiludung des Tempels steht am Stadtrand von Selçuk und vermittelt einen kleinen Eindruck von der Dimension dieses antiken Bauwerkes. Auf dem in der Antike Solmissos genannten Berg (heute: Ala Dağı), etwa 7 km südwestlich von Selçuk entfernt, befindet sich das vermeintliche Sterbehaus der Jesu-Mutter Maria, eine Art Wallfahrtsort mit enormem Besucherzustrom. Bei der Isabey-Moschee aus dem 14. Jhd., am Fuße des Ayasoluk, gibt es ein Badehaus, wohl auch aus dieser Zeit. Das archäologische Museum in Selçuk, beherbergt Grabungs-Fundstücke aus Ephesos. Im nahegelegenen Ort Çamlık befindet sich ein Eisenbahnmuseum mit einer großen Sammlung alter Dampflokomotiven, darunter einzelne aus deutscher Produktion. Die nachfolgenden Bilder entstanden auf Reisen in den Jahren 2012 und 2015. Wikipedia-Artikel zu SELCUK, EPHESOS, OFFENBARUNG DES JOHANNES und ARTEMIS

Quellen: Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, D.A.O. Klose, S.500-501 / Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei), S. 166f, 222, 565, Dumont Reise-Handbuch Türkei, Westtürkei – Zentralanatolien, @ DuMont Reiseverlag, 1. Auflage 2011, H. E. Latzke (V. Ohl & W. Dorn), S. 230-235 – Bildnachweise: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/78/%C4%B0sa_Bey_Camii.jpg

 

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