ASSOS | BEHRAMKALE

Assos ist eine antike Stadt an der Südwestküste der Troas in Kleinasien, in der heutigen türkischen Provinz Çanakkale beim Dorf Behramkale. Der antike Ort liegt auf einem 234 m hohen Felsen oberhalb des Meeres. Mitunter wird der Blick von dort auf das Meer mit der gegenüberliegenden Insel Lesbos als eines der schönsten Panoramen an der türkischen Mittelmeerküste bezeichnet. Von diesem Standort (Stützpunkt), konnten die jeweils über dieses Gebiet Herrschenden die Einfahrt zum Golf von Edremit kontrollieren.

Es wird angenommen, dass Assos von Siedlern aus Lesbos im 7. Jhd. v. Chr. gegründet worden ist. Bekannt ist, dass die Lyder von 560-546 v. Chr. hier herrschten, von 546-479 v. Chr. die Perser. Anschließend wurde Assos griechisch Die Stadt war Mitglied im Attisch-Delischen Seebund. Er war ein 487/77 v. Chr. gegründetes Bündnissystem zwischen Athen und einigen Poleis in Kleinasien und auf den Inseln in der Ägäis. Entstanden war der Bund infolge der Kriege zwischen Persern und Griechen und sollte – nach dem Sieg der Griechen über die Perser in der Seeschlacht von Salamis 480 v. Chr. – die Perser aus der Ägäis fernhalten. In den Auseinandersetzungen zwischen Persern und Griechen im 5. und 4. Jhd. v. Chr. trat Assos nicht in Erscheinung.

Im Satrapenaufstand von 368-366 v. Chr. war Assos der Zufluchtsort für einen der aufständischen Satrapen, der dort besiegt wurde. Der Satrapenaufstand war die Rebellion einzelner Satrapen (Statthalter) gegen ihren persischen Großkönig. Die Rolle der griechischen Poleis beim Satrapenaufstand ist nicht eindeutig geklärt. Assos stand offensichtlich – mindestens zeitweilig – auf Seiten der Aufständischen. Ab etwa 360 v. Chr. stand der Ort unter griechischer Oberhoheit, gefolgt von erneuter persischer Herrschaft. Ab 334 v. Chr. bis 241 v. Chr. lag die Stadt im Herrschaftsgebiet A. d. G. und dem nachfolgenden Diadochen-Königreich der Seleukiden. Von 241 bis 133 v. Chr. gehörte Assos zum pergameischen Reich, bevor es 133 v. Chr. nach seiner eigenen Schenkung an die römische Republik, Teil des römischen Reiches wurde.

Das Ruinenareal von Assos liegt auf einzelnen Etagen. Auf der am höchsten gelegenen ist die Akropolis mit dem Athena-Tempel, der im dorischen Stil um 530 v. Chr. erbaut worden ist. Dieser Tempel ist der einzige archaisch-dorische Tempel in Kleinasien. Die Stadtmauer mit Türmen und Toren entstand wohl in mehreren Bauphasen ab dem 4. Jhd. n. Chr. Im Stadtgebiet, an den Hängen zum Meer, sind die Agora mit zwei Stoen (Hallen) auf der Nord- und Südseite, das Bouleuterion, das Gymnasion, das Theater sowie ein römisches Bad. Therme erhalten. In der Nekropole befinden sich Grabmale und Sarkophage. Die folgenden Fotos entstanden auf einer individuell geführten Reise im Jahr 2016. Artikel bei Wikipedia zu: ASSOS und zum ATTISCHEN SEEBUND

Quellen: Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei), S. 61, 262, 551 / Dumont Reise-Handbuch Türkei, Westtürkei – Zentralanatolien, @ DuMont Reiseverlag, 1. Auflage 2011, H. E. Latzke, S. 201-203 / Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, D.O.A. Klose, S. 479-481, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d5/Theatre%40Assos%28Turkey%29%2C_April_%2709.JPG?uselang=de

 

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