TIRYNS

Tiryns ist eine mykenische Stadt- und Burganlage auf der Peloponnes, etwa 7 km südöstlich von der Stadt Argos. Mehrere Erzählungen der griechischen Mythologie haben Bezüge zu Tiryns, u. a. der Bau der Befestigungsmauer durch Kyklopen aus dem kleinasiatischen Lykien. Zur Mythologie Tiryns gehört, dass Perseus (Sohn des Zeus und der Danae, Heros von Argos) während seiner Herrschaft in Tyrins die Stadt Mykene gegründet haben soll. Einige Zeit später soll Herakles zwölf Jahre lang dem damals regierenden König, der ein Enkel des Perseus war, gedient haben. Während dieser Zeit vollbrachte Herakles wohl seine berühmten zwölf Arbeiten. Die früheste Ansiedlung durch Menschen im Gebiet von Tiryns stammt wohl aus den Jahren 5900–5400 v. Chr. In den folgenden Jahrtausenden hat es nachweislich weitere Ansiedlungen gegeben, so etwa zwischen 2500 und 2200 v. Chr. und in der mykenischen Periode von 1600 bis 1.000 v. Chr. In diesen Jahrhunderten war Tiryns auf dem griechischen Festland neben Mykene und Theben ein wichtiges Zentrum der kretisch-mykenischen Kultur.

Die Stadt lag auf einem 30 m hohen Felsen, der rund 300 m lang und zwischen 40 und 100 m breit ist. Dieser langgestreckte Siedlungshügel teilt sich in drei Abschnitte: Oberburg, Mittelburg und Unterburg (auch als Ober- Mittel und Unterstadt bezeichnet). Etwa 1400 v. Chr. wurde die erste königliche Palastanlage auf der Oberburg errichtet. In der mykenischen Zeit gab es auch eine ausgedehnte Unterstadt. Die mächtige mykenische Befestigungsmauer ist in zyklopischer Bauweise errichtet worden (Zyklopen-Mauerwerk). Die Steine der Mauer waren bis zu drei Meter lang und einen Meter dick und wurden ohne Mörtel aneinandergefügt. Die Mauer besitzt mehrere Bauphasen zwischen dem 14. und 12. Jhd. v. Chr., in denen sie von der Oberburg, über die Mittelburg bis hin zur Unterburg erweitert und stabilisiert wurde. Trotz dieser gewaltigen Befestigungsanlage wurde die Oberstadt von Tiryns um 1190/80 v. Chr. zerstört. Unklar ist die Ursache der Zerstörung. Die Oberburg wurde einschließlich des Palastes wiederaufgebaut. Für die Zeit zwischen 1050–900 v. Chr. wird eine vereinzelte Besiedlung auf der Unterburg (Unterstadt) angenommen. Besiedlungsspuren wurden in Tiryns auch für die hellenistische, römische und byzantinische Zeit bis ins 14. Jhd. belegt. Für die erfolgreiche Schlacht gegen die Perser 479 v. Chr. bei Platäa stellte die Stadt an der Seite Athens Truppenkontingente. Mitte des 5. Jhd. v. Chr. wurde Tiryns von Argos erobert und teilweise zerstört, blieb aber dennoch bewohnt. Artikel bei Wikipedia zu: TIRYNS

Quellen: Baedecker, Allianz Reiseführer Griechenland, 9. Auflage 1997, S. 537, (Autorenkollektiv, B. Abend,et..al.) /Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, St. Brenne, S. 335-337 / Antike, Metzler Lexikon, Verlag J: B: Metzler, 2. Auflage, 2006, S. 606-607 / Griechische Mythologie, Verlag Michalis Toubis S. A., Athen, @1995, Sofia Souli, Übersetzung. H. E. Langenfass, S. 64-80, 104-106

 

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