KIBYRA

Kibyra war eine antike Stadt in Kleinasien im Süden der antiken Landschaft Phrygien an der Grenze zu Lykien. Die Ruinen der Stadt liegen 3 km nordwestlich vom heutigen Ort Gölhisar in der Provinz Burdur. Die Stadt wurde im späten 3. Jh. v. Chr. von ihrem ursprünglichen Standort umgesiedelt. Die damit verbundene, in der Literatur verzeichnete Neugründung soll durch Kolonisten aus Termessos in Pisidien 189 v. Chr. vollzogen worden sein.

Kaiser Hadrian (reg. 117–138 n. Chr.) legitimierte die ursprüngliche Gründungserzählung, wonach Spartaner die Siedlung gegründet haben sollen. Das entsprach Hadrians Zuneigung zu Kultur und Geisteshaltung des Hellenismus. Zugleich wurde Kibyra damit Teil des Panhellenions Nach einigem Hin und Her zwischen den Stadtoberen und römischen Feldherren, gelang es Kibyra im Jahr 174 v. Chr. einen Bündnisvertrag mit Rom zu erlangen. Der Vertrag ist durch eine zweisprachige Inschrift (Griechisch/Latein) überliefert. Diese wird nach Quellenlage als das älteste Exemplar eines in Stein gemeißelten römischen Bündnisvertrages angesehen.

Durch eine kluge Bündnispolitik führten die Kibyrer in späthellenistischer Zeit einen Vierstädte-Bund (Tetrapolis) an, dem benachbarte Städte angehörten. Vertragliche Beziehungen gab es darüber hinaus auch zu karischen Städten, u. a. zu Aphrodisias. Das Bündnis wurde 82/81 v. Chr. von den Römern aufgelöst und damit als potenzieller Machtfaktor in der Region ausgeschaltet. Danach wurde Kibyra in die römische Provinz Asia integriert, ab 249 n. Chr. in die neu organisierte Provinz Caria. Kibyra war in römischer Zeit eine wichtige Handelsstadt. Bei einem Erdbeben 23 n. Chr. wurde die Stadt schwer beschädigt. aber wiederaufgebaut. Heute zeugt das weitläufige Ruinenfeld von der ehemaligen Größe der Stadt, darunter ein Theater, ein Odeon, ein wieder freigelegtes Stadion, eine Agora und eine ehemalige Säulenstraße. Wikipedia Beiträge zu KIBYRA, PHRYGIEN und PANHELLENION

Quellen: Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei), S. 292f., 529, 552, 584, 615 / Die Römischen Kaiser, Chris Scarre, Lizenzausgabe für Weltbild-Verlag, 1998; S. 98-104

 

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