APAMEIA (QALAAT AL-MUDIQ)

Apameia liegt im fruchtbaren Orontes-Becken, ca. 50 km nordwestlich der Stadt Hama. Unter der Herrschaft der Seleukiden (Diadochen-Reich) gewann der Ort um 300. v. Chr. an Bedeutung. Er wurde unter Seleukos I. Nikator (321-281 v. Chr.) zur seleukidischen Residenz als Militärstandort, u. a. mit einer Pferdeaufzuchtstation mit zeitweilig 30.000 Zuchtstuten und 300 Hengsten, wie aus antiken Quellen hervorgeht. In Apameia wurde auch der Staatsschatz der Seleukiden aufbewahrt.
Im Jahr 64 v. Chr. wurde die Stadt von den Römern erobert und in deren Provinz Syria eingegliedert. Nach der Zerstörung durch ein Erdbeben 115 n. Chr. ließen die römischen Kaiser Trajan und Hadrian Apameia am Beginn des 2. Jhd. n. Chr. neu aufbauen. Ein herausragendes Zeugnis aus dieser Zeit ist die ca. 2 km lange und etwa 40 m breite Säulenstraße (Kolonnadenstraße), die als Cardo Maximus identifiziert wurde. Diese monumentale Anlage ist sehr eindrucksvoll, zumal es sich um die längste Säulenstraße der griechisch-römischen Welt gehandelt haben soll. Interessant sind die unterschiedlichen Gestaltungselemente der Säulenschäfte oder der Kapitelle. Als besonderes architektonisches Moment der Straße gelten auch die „Ehrensäulen“ in ihrer Mitte. Eine „kleine Säulenstraße“ soll der Decumanus gewesen sein.
Das sehr große Grabungsgelände (ca. 250 ha) verdeutlicht wesentliche infrastrukturellen Elemente einer römischen Stadt, u. a. Nymphäum, Theater, Thermen, Stadtmauer, sowie Ruinen aus frühchristlicher Zeit. Die Bilder zeigen vor allem die Säulenstraße in ihren einzelnen Abschnitten.
Im Syrischen Bürgerkrieg ab 2011 wurde auch Apameia zur Zielscheibe von menschenfeindlichen und kulturverachtenden Angriffen des terroristischen „Islamischen Staates“ (IS). 2012 wurde Apameia vom IS unter Artillerie-Beschuss genommen. Darüber hinaus führten nachfolgende Raubgrabungen großen Ausmaßes dazu, dass Apameia als antikes Denkmal zerstört ist. Artikel bei Wikipedia zu: SYRIEN und APAMEIA

Quellen: Syrien/Libanon, W. Gockel, Nelles Verlag GmbH, 2006, S. 82-85 / Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, 1999, E. Rehm, S. 650-652 / Metzler Lexikon, Antike, 2. Auflage, 2006, S. 42 (Apameia) Bildnachweis APAMEIA/Theater: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/92/ApameaTeatro01.jpg / https://commons.wikimedia.org/wiki/File:8.23_Apameia.jpg 7 https://www.theatrum.de/uploads/pics/Apameia-Theater1-800pix.jpg

 

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