LIMYRA

Limyra war eine antike Stadt im Süden der Landschaft Lykien in Kleinasien. Die Ruinen der Stadt liegen etwa 6 km nordöstlich der heutigen türkischen Stadt Finike. Über die archaische und frühklassische Geschichte der Stadt ist nur wenig bekannt. Keramik- und Münzfunde lassen auf eine Besiedlung ab dem 8.Jhd. v. Chr. schließen. Eine Blütezeit erlebte die Stadt in griechisch-klassischer Zeit, als sie zur Residenz der ostlykischen Dynastie des Perikles ausgebaut wurde. Diese Dynastie veränderte die politischen Verhältnisse in der Region, in dem sie in der 1. Hälfte des 4. Jhd. v. Chr. die Dynastie von Xanthos besiegt und zeitweilig ganz Lykien und benachbarte Regionen beherrscht hat. In der Dynastenzeit wurde in Limyra ein beachtliches Bauprogramm ausgeführt.

Die Verschiebung der Machtverhältnisse zugunsten der Dynasten veranlasste die Perser, einzugreifen und die Dynastenmacht auf Limyra einzugrenzen. Anhand archäologischer Zeugnisse der klassischen Antike leitet die Wissenschaft eine deutliche Hinwendung der herrschenden Dynastien zum Hellenismus ab. Zugleich lässt die Art der Darstellung und Ausübung lykischer Kultur in dieser Periode den Einfluss orientalischer Kultur- und Lebensmomente bzw. die Zugehörigkeit zur einer orientalischen Lebenswelt erkennen, was auf die jahrelange persische Oberhoheit über Lykien und Karien zurückgeführt werden kann. Derartige Entwicklungen gab es auch in anderen Gebieten Kleinasiens. In Karien herrschte die Dynastie der Hekatomniden ab 380 bis etwa zum Tod A. d. G.

Die von Persien relativ unabhängigen Dynastenregime fanden nach der Niederschlagung des Satrapenaufstandes (366/360 v. Chr.) durch die Perser ihr Ende. Lykien wurde der persisch-treuen, karischen Hekatomniden-Dynastie zugeschlagen. Begründer dieser Dynastie war Hekatomnos von Mylasa. Deren geschichtlich bekannteste Repräsentant war der persische Satrap, König Mausolos von Halikarnassos. 334 v. Chr. eroberte A. d. G. die Region, ließ dabei aber die karischen Hekatomniden mit anderem Führungs-Personal weiter agieren. Nach dem Tod A. d. G. folgte auch für Limyra infolge der Diadochenkriege, die seine Nachfolger führten, eine unruhige und blutige Zeit mit wechselnden Mächten: Ptolemäer, Seleukiden, Rhodier. Die Ptolemäer bauten das Ptolemain.

Ab 168 v. Chr. füllte das Römische Reich mit der Bildung des Lykischen Bundes seine hoheitliche Rolle über das Gebiet kräftiger aus. Ab 43 n. Chr. gehörte Limyra zur römischen Provinz Lykien-Pamphylien. Die römische Kaiserzeit erwies sich für Limyra als eine kulturell und wirtschaftlich prosperierende Entwicklungsetappe. Die Stadt wurde zu einem regionalen Zentrum des beginnenden Kaiserkultes, nachdem im Jahr 4 n. Chr. der Enkel und Adoptivsohn von Kaiser Augustus in Limyra seinen in Armenien erlittenen Kriegsverletzungen erlegen war. Limyra errichtete ihm zu Ehren ein kaiserliches Kenotaph. Das Theater, ist ein Zeugnis für das Erblühen Limyras in dieser Zeit. Ein Erdbeben im Jahr 141 n Chr. fügte dem Ort schweren Schäden zu, die mit Unterstützung der Nachbarstadt Rhodiapolis überwunden wurden. Artikel bei Wikipedia zu: LIMYRA und HEKATOMNIDEN

Quellen:: Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, St. Brenne, S. 554-557 / Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei), S. 248, 288, 252, 272, 285, 294, 408 / Dumont Reise-Handbuch Türkei, Westtürkei – Zentralanatolien, @ DuMont Reiseverlag, 1. Auflage 2011, H. E. Latzke, S. 293

 

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