SYEDRA

Syedra war eine antike Stadt in der Landschaft / Region Kilikien an der östlichen Mittelmeerküste Kleinasiens, 18 Kilometer südöstlich von Alanya. und 25 Kilometer nordwestlich von Selinus, dem heutigen Gazipasa in der Türkei. Der Ort liegt auf einem Hügel 400 m über dem Meeresspiegel unmittelbar an der Küste im Dorf Seki. Syedra soll im 7. Jhd. erstmals besiedelt worden sein. Dafür sprechen Grabungsfunde. Eine frühe Besiedlung hält die Wissenschaft auch deshalb für möglich, da die Siedlung aufgrund geologischer Gegebenheiten bereits in früher Zeit eine ausreichende Wasserversorgung hatte, von der bis zu 4500 Bewohner gelebt haben könnten. Nachweisliche Erwähnung findet der Ort in der Mitte des 1. Jhd. n. Chr. und wird in der Region Kilikien verortet.

Für die Epoche wechselnder und damit unsicherer Herrschaftsverhältnisse während der Endphase der römischen Republik gibt es kaum belastbare Erkenntnisse über Syedra. Belegt ist, dass die Stadt seit der Regierungszeit des römischen Kaisers Tiberius zur römischen Provinz Pamphylia gehörte. In der frühen römischen Kaiserzeit des 2. und 3. Jhd. n. Chr., u. a mit den Kaisern Tiberus, Trajan und Hadrian, erlebte Syedra seine großartige Blütezeit, wie viele kleinasiatische Städte. Auch der aus Nordafrka stammende Kaiser Septimus Severus (146 – 211 n. Chr.) anerkannte schriftlich im Jahr 194 n. Chr. den beherzten Kampf der Stadt gegen die zu dieser Zeit in der Region fortdauernd agierenden Seeräuber und Plünderer, die erhebliche Schäden und Verwüstungen anrichteten. Der in Stein gemeißelte Dankesbrief des Kaisers befindet sich im Archäologischen Museum von Alanya. Die römische Armee musste mehrfach in diesen Auseinandersetzungen auch anderen Städten zur Hilfe eilen, wobei die römische Staatsmacht in dieser geschichtlichen Phase Schwächen in Kleinasien zeitigte. Im 13. Jhd. n. Chr. wurde Syedra verlassen. 

Die archäologische Besonderheit im antiken Syedra ist, dass die Bauten bzw. Gebäude zum Teil in schmalen Treppengassen, gestaffelt, parallel zum natürlichen Hang angelegt sind. Im Mittelpunkt der Stadtanlage befindet sich eine 250 m lange Kolonnaden-Straße mit Granitsäulen. Zu den öffentlichen Bauten in Syedra zählt eine weltliche Basilika, eine Thermenanlage (Gymnasion ?) und mehrere große Zisternen, die von einer natürlichen Wasserquelle gespeist werden. Im Umfeld der Säulenstraße gibt es unter anderem die Ruinen ehemals überdachter Stoen (Läden), eines Theaters, eines Tempels und von Verwaltungsgebäuden. Erkennbar sind noch Reste spätantiker Stadtmauern. Außerhalb dieser Mauern liegen die Akropolis und Nekropolen. Von der Ausgrabungsstätte öffnet sich der sehr schöne Blick auf das Mittelmeer. Die Fotos entstanden auf einer individuell – geführten – Reise im September 2018. Artikel bei Wikipedia und der Antalya Tourist Information zu: SYEDRA / SYEDRA und KILIKIEN / KILIKIEN

Literaturquellen: Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei, S. 353, 437 / Antike, Metzler Lexikon, Verlag J: B: Metzler, 2. Auflage, 2006, S., 293, 603

 

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