IASOS

Iasos war eine antike griechische Stadt an der Westküste Kleinasiens in der Landschaft Karien (heute: Türkei), in der Nähe des antiken Mylasa (heute Milas). Ursprünglich lag der Ort auf einer Insel, die später mit dem Festland verbunden wurde. Ausgrabungen weisen darauf hin, dass es erste Besiedelungen etwa ab 5500 v. Chr. gab. Für die Zeit 1700 – 1200 v. Chr. wurden Funde der kretischen bzw. minoischen Kultur ermittelt; ab etwa 1500 v. Chr. der mykenischen Kultur. Iasos hat eine ähnliche Entwicklung durchlaufen wie das benachbarte Milet bzw. wie die meisten karischen Siedlungen. Geschichtsrelevant wird der Ort ab dem 5. Jhd v. Chr. Während der griechischen Epoche gehörte Iasos dem Delisch-Attischen Seebund an und war damit Verbündeter von Athen. In dieser Rolle war Iasos wiederholt in die Kriege zwischen Athen und Sparta an dessen Seite die Perser standen, verstrickt, Das hatte im Jahr 412 v. Chr. infolge des Sieges der Perser/Spartaner dramatische und blutige Folgen. 800 Männer von Iasos wurden getötet, Frauen und Kinder versklavt, die Stadt geplündert – so die Quellenlage.

Im Jahr 404 v. Chr. ereilte die Stadt erneut Unheil, weil Athen wieder unterlegen war – Iasos wurde weitgehend zerstört. 394 v. Chr. besiegten die Athener die Spartaner/Perser in einer Seeschlacht. 387 kam es zu einem Friedensschluss mit dem alle Städte Kariens der Herrschaft der Perser unter Führung des Satrapen, König Mausolos, unterstellt wurden. Die Hellenisierungsstrategie des Mausolos von Halikarnassos erfasste auch Iasos, wobei die Stadt sich mit Athen weiterhin verbunden fühlte. Das war ein Grund für fortwährende Auseinandersetzungen mit dem persichen Satrapen Mausolos. Mit der Besetzung Milets im Jahr 334 v. Chr. durch A. d. G. geriet auch Iasos unter dessen Herrschaft und unter die seiner Nachfolger, blieb aber bis zum Ende des 3. Jhd. v. Chr. eine freie Stadt. Die weitere Entwicklung der Stadt war sicherlich der anderer karischer Städte ähnlich. Auch Iasos stand ab 193 v. Chr. unter pergameischer Oberhoheit bis dessen König, Attalos III., Pergamon im Jahr 133 v. Chr. an Rom verschenkte.

Ab 129 v. Chr. gehörte es zur römischen Provinz Asia. Im mithridatischen Krieg 88.v. Chr. stand Iasos auf Seiten dieses persischen Satrapen Mithridates und wurde nach dem Sieg der Römer dafür mit dem Gebot der Plünderungen durch Seeräuber bestraft. Hauptgottheiten von Iasos waren neben Zeus, Artemis Astias und Apollon. Die sichtbaren Teile der antiken Stadtanlage stammen aus  hellenistischer und römischer Zeit, die Agora (Forum), das Theater, das Bouleuterion, Teile eines Aquädukts und der Stadtmauer. Iasos war in der Spätantike Sitz eines Bischofs. Bewohnt war der Ort bis zum 15./16. Jhd., danach fand er keine Erwähnung mehr. Wikipedia Beiträge zu IASOS und MAUSOLOS

Quellen: Kleinasien 3, Jenseits des Mäander Karien mit dem Vilayet Mugla, Verlag W. Kohlhammer GmbH, 2. Auflage 1985, G.E. Bean (Übersetzung: J. Wiesner, U. Pause-Dreyer), S. 71-81

 

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