KORYKOS (KIZKALESI)

Korykos war eine antike Stadt an der südöstlichen Mittelmeerküste Kleinasiens in der antiken Landschaft Kilikien. Sie lag beim heutigen türkischen Ferienort Kızkalesi. Nach der Eroberung Kilikiens durch A. d. G. (333 v. Chr.) setzte auch dort die Hellenisierung ein. In den Diadochenkriegen der Nachfolger A. d. G. wechselte die Herrschaft über die Region mehrfach. Die Geschichtsschreibung kennt Korykos seit 197 v. Chr., als die Siedlungen Kilikiens von den Seleukiden erobert wurden. In der zweiten Hälfte des 2. Jhd. v. Chr. verloren die Seleukiden ihre Vorherrschaft über Kilikien an die Römische Republik. Da die Römer den östlichen Mittelmeerraum in ihrer Machtausübung vernachlässigten, konnten sich die dort ansässigen Piraten mit ihren Aktivitäten stark ausbreiten. Erst 102 n. Chr. nahmen die Römer den Kampf gegen die Piraten auf, die 67 v. Chr. besiegt wurden.

Korykos war in römischer Zeit eine bedeutende Hafenstadt. Die Stadt war eine Rivalin des benachbarten Elaiussa Sebaste,und wetteiferte mit dieser um die Gunst des römischen Senats mit Blick auf mögliche Privilegien. Durch Korykos führte die römische Küstenstraße von Side nach Tarsus, die nach der Bildung der Provinz Cilicia um 70 n. Chr. als Militär- und Handelsstraße ertüchtigt wurde. Dieser Umstand trug zur zeitweilig guten wirtschaftlichen Entwicklung des Ortes bei. Nach der Besetzung der beiden Städte ab 260 n. Chr. durch die Perser durchlief ganz Kilikien erneut eine unruhige Zeit, einschließlich der Aufstände ansässiger Bergvölker. Unter der byzantinischen Herrschaft beruhigte sich die Lage.

Mit der beginnenden christlichen Periode kam es in Korykos am Ausgang des 4. Jhd. n. Chr. zu einem wirtschaftlichen Aufschwung als Handelsplatz. Dieser verband die Küstenregion mit dem bergigen Hinterland und dessen Warenproduktion. Die gute wirtschaftliche Erholung zeigte sich unter anderem an den Bauarbeiten für die Wasserleitung, die das Wasser des Flusses Lamos nach Korykos führte. Prägend für diese – von Wohlstand gekennzeichnete – Entwicklungsphase der Stadt ist die Errichtung mehrerer Sakralbauten, nachdem ab 380 das Christentum Staatsreligion im Römischen Reich geworden war. Seit der Teilung des römischen Reichs in Ost- und Westrom im Jahr 395 gehörte Korykos zum oströmisch-byzantinischen Reich, das im 5./6. Jhd. n. Chr. in Auseinandersetzungen mit dem persischen Sassanidenreich verstrickt war. Ab 698 gehörte der Ort zum Herrschaftsbereich von Byzanz, womit die antike Periode in Kilikien und Korykos ihr Ende fand.

Von der einst wichtigen Handels- und Hafenstadt sind heute ausgedehnte, überwucherte Ruinenfelder zu sehen. Mit einer gewissen Vorstellungskraft sind Gebäudereste aus der Römerzeit auffindbar, u. a. Tempelfundamente, Säulenstümpfe sowie die besser sichtbaren Grabmale der Nekropolen. Die meisten der frühbyzantinischen Kirchen – es sollen zwölf gewesen sein – sind dreischiffige Basiliken. Im früheren Stadtkern befinden sich die Ruinen der Kathedrale und der Kirche über der Zisterne. Drei große Basiliken aus dieser Zeit stehen an einem Weg, der als Via Sacra (Heilige Straße) bezeichnet wird. Sie werden von der antiken Forschung als Querschiffbasilika, Grabeskirche und Klosterkirche bezeichnet. Wikipedia Beiträge zu KORYKOS, KILIKIEN und SELEUKIDEN

Quellen: Dumont Reise-Handbuch Türkei, Westtürkei – Zentralanatolien, @ DuMont Reiseverlag, 1. Auflage 2011, H. E. Latzke (V. Ohl & W. Dorn), S. 329-331 / Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei), S. 285, 353, 502, 365, 411&412 596

 

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