MELFI

Die Stadt Melfi liegt am Fuße des Monte Vulture („Vulkanberg“) 51 Kilometer nördlich der Stadt Potenza. Der Name der Siedlung soll vom nahegelegenen Fluss Melpes abgeleitet sein. Die Entstehungsgeschichte des Ortes ist nicht beschrieben. Aus dem 9. / 8. Jhd. v. Chr. und aus der Römerzeit sind Siedlungsfunde bekannt.

Im römischen Reich verlief ab 291 v. Chr. in der Nähe des Ortes die bedeutende Militär- und Handelsstraße, die Via Appia Antica, Diese Straße verband Rom zunächst mit Capua, Beneventum und Venosa und führte später bis an die Adria. Der Nutzen, den Melfi aus seiner infrastrukturell vorteilhaften Lage ziehen konnte, begründet sich in dessen Stellung als Handelszentrum in der Region. Zur politischen Bedeutung des Ortes in der antiken Zeit gibt es kaum belastbare Aussagen. Zeugnisse aus antiker Zeit sind im Museo Archeologico Nazionale Melfi (Castello di Melfi) ausgestellt. Belegt ist, dass Melfi ab 1018 von den Langobarden beherrscht wurde, die ihre Herrschaft an die Normannen übergehen ließen. 1037 wurde Melfi Bischofssitz. 1059 fand in Melfi unter Papst Nikolaus II. ein Konzil statt, dem weitere folgten. Die Konzile und ihre Ergebnisse führten zu engen Beziehungen zwischen den Normannen und dem Papsttum in Rom. Die Herrschaft der Normannen ging durch günstige Verheiratung an die Staufer über. Der Staufer-Kaiser Friedrich II. machte Melfi zu seiner Sommerresidenz in Gestalt des von ihm geschaffen Kastells – Castello di Melfi. Geschichtlich bedeutsam wurde das Kastell von Melfi dadurch, dass der Kaiser dort m Jahr 1231 seinen Gesetzeskodex, die „Konstitutionen von Melfi“, veröffentlichte, Es war die erste weltliche Rechtskodifikation des Mittelalters, eine „systematische Zusammenfassung von Rechtsnormen eines Rechtsgebiets in einem einheitlichen Gesetz“. (z. n. Wikipedia, Stichwort Kodifikation) Dieses Werk behielt auf italienischem Gebiet seine Gültigkeit bis zur Gründung der römischen Republik. Die Herrschaft der Staufer wurde vom Hause Anjou abgelöst, das sich von seinem französischen Ausgangssitz in den vorderen Orient nach Jerusalem ausgedehnt hatte. Unter den Anjou versank Melfi in Bedeutungslosigkeit. Im Französisch-Spanischen Krieg von 1635 bis 1659 wurde Melfi fast völlig zerstört. Nach schweren Erdbeben in den Jahren 1694, 1851, 1930 und 1980 wurde Melfi stets wiederaufgebaut.

Sehenswürdigkeiten in Melfi sind u. a. die normannisch-staufische Burg, Castello di Melfi, auch Kastell Friedrich II. genannt. In den Räumen des Kastells sind Teile des Archäologischen Nationalmuseums beheimatet. Bekannt ist auch der Dom Santa Maria Assunta. Südwestlich von Melfi liegt am Laghi di Monticcio (ein Kratersee) das Kloster bzw. die Abtei San Michele, ursprünglich ein Benediktiner-Kloster, später des Kapuzinerordens. Dort gibt es die Engelsgrotte. Melfi ist umgeben von eindrucksvollen Chiese Rupestri – von byzantinischen Mönchen ins Felsgestein gehauene kleine Kirchen. Eine dieser Höhlenkirchen ist Santa Margherita mit ihren ausdrucksstarken Fresken. Wirtschaftlich lebt Melfi vom großen Werk des Automobilkonzerns FIAT und vom Anbau der Reben des Rotweins „Aglianico del Vulture“ (siehe auch Venosa). Wikipedia-Beiträge zu: MELFI

Quellennachweis: siehe diese Web-Seite: Italien/Via Appia Antica/Information – Bildnachweis: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7d/Cattedrale_Melfi.jpg

 

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