PAPHOS | NEAPAPHOS

Die Hafenstadt Paphos liegt an der Südwestküste im griechisch-sprachigen Teil der Insel Zypern. Die Entstehung von Palaia Paphos ist geschichtlich wenig belegt. Mit der Gründung der Hafenstadt Nea Paphos (heutiges Paphos) gibt es für den Ursprungsort die Benennung Palaia Paphos (Paläa Paphos/Alt Paphos). 15 km liegen die Orte voneinander entfernt. Nea Paphos entwickelte sich durch seinen Hafen, den Schiffsbau und die Ausfuhr von Holz zu einer florierenden Handelsstadt.

In die kriegerischen Handlungen zwischen den zyprischen Stadtkönigen und den Pesern war auch das Stadtkönigtum Paphos eingebunden. Nikokles, der letzte König von Paphos, machte 321 v. Chr. Nea Paphos zur neuen Hauptstadt. „Alt Paphos“ galt von da an als Heiligtum der Aphrodite. Nach der Eroberung der Insel durch den ägyptischen Diadochen-Herrscher Ptolemaios standen den Königen von Paphos nur noch die Aufgaben eines Hohepriesters des Heiligtums zu. Mit dem Beginn der römischen Herrschaft ab 58 v. Chr. stand das Heiligtum der Aphrodite unter dem Patronat der römischen Kaiser. In der römischen Kaiserzeit wurde Paphos der Ehrentitel „Augusta Claudia Flavia“ verliehen Der Tempel des Heiligtums überstand die Erdbeben dieser Zeit und blieb bis ins 4. Jhd. n. Chr. erhalten.

In der Spätantike wurde Paphos durch den Bau eines Palastes für den Statthalter aufgewertet, verlor aber im 5. Jhd. unter dem oströmischen Kaiser Justitian I. diese Stellung. Im 7. Jhd. plünderten Araber mehrfach die Stadt, die allmählich dem Verfall preisgegeben war. Der archäologische Park von Nea Paphos umfasst u.a. die einst prächtigen Villen aus der römischen Kaiserzeit mit eindrucksvollen Mosaiken. Hierbei ragt das „Haus des Dionysos“ (2. Jhd. n. Chr.) heraus. Von den ca. 2.000 qm Wohnfläche sind 500 qm mit Fußbodenmosaiken geschmückt. Weitere kaiserzeitliche Villen mit ebenfalls schönen Mosaiken sind das sehr große „Haus des Theseus“ (3. Jhd. n. Chr.), das „Haus des Orpheus“ und das „Haus des Aion“. Das antike Odeon, das Asklepion und die Agora/das Forum sind ebenfalls steinerne, antike Zeugen.  Die Ruinen der fränkischen Kreuzfahrerfestung Seranda Kolonnes gehören nicht zum antiken Erbe von Nea Paphos, Die Festung entstand nach der Ankunft der Kreuzfahrer im Jahr 1192. 

In der Region Paphos befinden sich die mythischen Orte des Aphrodite-Kultes, u. a. das Bad und der Felsen der Aphrodite.
Der Chrysopolitissa-Komplex gilt partiell auch als antikes Denkmal mit einer Basilika aus frühchristlicher Zeit, der spätbyzantinischen Kreuzkuppelkirche Agia Kyriaki. Interessant an diesem Komplex ist, dass auf ihm die „Paulus-Säule“ steht. Der Legende zufolge soll der Apostel Paulus auf einer seiner Missionsreisen an dieser Säule von traditionellen Juden gefesselt und gegeißelt worden sein. Auf dem Areal stehen auch die Reste einer Franziskanerkirche aus dem Spätmittelalter.

Die Königsgräber von Nea Paphos verkörpern eine Nekropole aus der Zeit ptolemäischer Herrschaft (294–58 v. Chr.) in Zypern, ein Herrschaftsreich während der Epoche des Hellenismus. Die Gräber liegen auf einem ausgedehnten Areal unmittelbar an der Küste des Mittelmeeres. Diese unterirdischen, in die Felsen geschlagenen Gräber dienten der Bestattung vornehmlich reicher Bewohner, darunter die Familien hoher Beamter der ptolemäischen Verwaltung (aber keine Könige). Den Grabungsergebnissen zufolge erfolgten Bestattungen bis ins 3. Jhd. n. Chr.  Die Gräber sind aus dem Sandkalkstein gehauen, als Peristyl-Gräber mit einem Atrium (Innenhof). Bei den typischen Peristyl-Gräbern werden das horizontale „Gebälk“ oder die Architrav-Steine von dorischen Säulen oder rechteckigen Pfeilern getragen. Oberhalb des „Gebälks“ wurde die Abdeckung des Grabes im Fels verankert. Vom zentral gelegenen Atrium gehen die Grabkammern mit ihren Nischen (loculi) für die eigentlichen Bestattungen direkt oder auf verwinkelten Wegen ab. Zum Teil haben einzelne Grabanlagen noch Schachtgräber im Boden. Neben den eindrucksvollen Peristyl-Gräbern gab es auch den Typ des “Blockgrabes“, welches als Block aus dem Fels gearbeitet wurde, umgeben von einem Hof. Jede Grabanlage verfügte über eine Zisterne Die Gräber wurden auch für Mehrfachbestattungen genutzt. Artikel bei Wikipedia zu: PAPHOS, NEA PAPHOS und die KÖNIGSGRÄBER

Quellen: DUMONT Kunst-Reiseführer, DuMont Reiseverlag, 3. aktualisierte Auflage, 2011,A. Schneider, S. 117-136 / Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, I. Huber, S. 425-428

 

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