HERAKLEIA LYNKESTIS | BITOLA | MONASTIR

Südlich der modernen Stadt Bitola liegen die Ausgrabungen des antiken Herakleia Lynkestis / Heracleia-Lyncestis. In römischer Zeit war HeraKleia Hauptort der Landschaft Lynkestis im Südwesten des heutigen Nord-Mazedoniens. Die antike Erstbesiedlung der Region erfolgte durch die Illyrer. Danach herrschten die antiken Makedonen in dem Gebiet. Herakleia wurde vom Makedonen-König Philipp II. vermutlichl zwischen 359 und 356 v. Chr. gegründet. Er hatte in mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen die Illyrer besiegt und die Region um Herakleia fest in sein makedonisches Reich integriert. Die Stadt lag an der wichtigen West-Ost-Verbindung von Dyrrachion an der Adria (heute Albanien) über Lychnidos (heute Ohrid) nach Makedonien und  Thrakien bis Konstantinopel. Die Römer ertüchtigten diese Straße 148. n. Chr. zur Via Egnatia.

Sie erlangte als Militär- und Handelsstraße von Europa nach Kleinasien große Bedeutung für das Expansionsstreben der Römer. Darüber hinaus führte eine weitere Straße von Herakleia zur antiken Stadt Stobi in Paonien. Wegen ihrer für die damalige Zeit verkehrsgünstigen Lage und guter landwirtschaftlicher Bedingungen (fruchtbare Ebene des Erigon Flusses) nahmen der Ort und die Region eine positive Entwicklung.

Während des römischen Bürgerkrieges war Herakleia ein Militärstützpunkt für die Armee des Julius Caesar auf dem Balkan. Später wurde sie zum Siedlungsgebiet für römische Kriegsveteranen aus Makedonien. Während der römischen Kaiserzeit erlebte die Stadt ihre Blüte, erlangte aber dennoch keine größere geschichtliche Bedeutung. Während dieser Zeit ließ der römische Kaiser Hadrian (Kaiser von 117 bis 138 n. Chr.) das Theater erbauen. Bereits im 4. und 5. Jhd. n. Chr. war die Stadt Bischofssitz, 472 und 479 n. Chr. wurde Herakleia von den Ostgoten eingenommen und verwüstet, Ende des 5./ Anfang des 6. Jhd. aber wiederaufgebaut. Im 7. Jhd. führten die sich wiederholenden Überfälle der Slawen zur Aufgabe von Herakleia. 

Die in den Jahren von 1930 bis 1970 durchgeführten Ausgrabungen brachten interessante Zeugnisse aus antiker Zeit hervor, u, a. das Theater, Bäder, Säulen eines Porticus, zwei Basiliken und den Bischofsitz (episkopales Zentrum) mit spätantiken Mosaiken sowie Reste einer Brunnenanlage und von Privathäusern hervor. Die Mosaik-Fußböden der Basilika waren zum Zeitpunkt der Besichtigung abgedeckt. Die kleinere Basilika und das Baptisterium mit dem Taufbecken wurden teilweise restauriert. Die Fotos zeigen dies zum Teil. 

Die nahe der Ausgrabungen von Herakleia Lykestis gelegene moderne Stadt Bitola ist mit etwa 73.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Nordmazedoniens. Sie verkörpert das politische, administrative, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum im Süden des Landes. Zeugnisse aus der Antike waren in Bitola selbst nicht wahrnehmbar. aber unter der Rubrik „Sehenswertes“ gibt dennoch interessante Bilder von Bitola. Bitola stand ab 680 unter „postbulgarischer“ Herrschaft. Artikel bei Wikipedia zu: HERAKLEIA LYNKESTIS und BITOLA

Quellen zu Herakleia Lynkestis & Bitola: Mazedonien Trescher Verlag Berlin, 5. Aktualisierte Auflage, Ph. V. Oppeln, S. 187/188 & 159-164 / Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, F. Dovener, S.232 / Die Römischen Kaiser, Chris Scarre, Lizenzausgabe für Welrbild-Verlag, 1998; S.98 ff.

 

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