NEMEA

Nemea ist ein antikes Zeus-Heiligtums auf der griechischen Peloponnes, etwa 25 Kilometer südwestlich von Korinth. Es war Schauplatz der Nemeischen Spiele, der Nemeen. Sie gehören zu den Panhellenischen Spielen (gesamtgriechische Wettkämpfe) zu Ehren der griechischen Götter, die an religiösen Kultstätten stattfanden. In den mythologischen Erzählungen wird Nemea einerseits im Zusammenhang mit Herakles und der Tötung des riesenhaften nemeischen Löwen durch ihn erwähnt. Es soll seine erste Heldentat gewesen sein. Zum Dank für diesen Sieg stiftete Herakles seinem Vater Zeus das Heiligtum von Nemea und zugleich die nemeischen Spiele. Andererseits steht Nemea in der Mythologie im Kontext mit dem Zug der „Sieben gegen Theben“. Um die Götter günstig zu stimmen, hielten die Sieben nach dem frühen Tod des nemeischen Königssohnes infolge des fahrlässigen Umgangs mit einem Orakelspruch, Begräbnisspiele in Nemea ab. Weil der Königssohn auf einer Selleriepflanze zu Tode kam, wurden die Sieger der Spiele mit Selleriepflanzen bekränzt.

Die Nemeischen Spiele – wie auch immer mythologisch begründet – waren Wettkämpfe, die im klassisch-antiken Griechenland alle zwei Jahre im Heiligtum von Nemea stattfanden. Sie gehörten zu den Panhellenischen Spielen zu Ehren des Gottes Zeus. Sie wurden jeweils im Jahr vor bzw. nach den Olympischen Spielen ausgetragen. Das Programm beinhaltete die Sportarten Stadionlauf, Diskuswerfen, Speerwerfen, Boxen, Ringen, Bogenschießen und Wagenrennen. Auch in der Gegenwart werden in der Ruine alle vier Jahre Sportwettkämpfe ausgetragen. Die 7. Nemeischen Spiele der Neuzeit datieren auf den 25. Juni 2022. Die Hauptattraktion des Heiligtums war und ist der Tempel des Zeus. Ein erster Bau aus dem 6. Jhd. v. Chr. wurde im 5. Jahrhundert zerstört. Der Nachfolgebau im dorischen Stil entstand etwa 350 – 330 v. Chr. Vom Heiligtum sind darüber hinaus Ruinen von Gebäuden unterschiedlicher Bestimmung erhalten, z. B. ein Oikoi, eine Basilika und Schatzhäuser erhalten, ferner ein hellenistisches Bad für die Athleten mit steinernen Wannen.

Zum Stadion gehören ein Umkleideraum (Apodyteirion) mit einem Säulenhof sowie ein gewölbter Durchgang (Tunnel) als Zugang für die Athleten. In diesem Durchgang sind noch Inschriften zu erkennen. Der heute sichtbare Teil des Stadions stammt aus dem 4. Jhd. v. Chr. und fasste etwa 40.000 Zuschauer, die auf dem bloßen Erdboden standen. Die Startanlage bestand aus hölzernen Pflöcken, an denen Querbalken befestigt waren, die mit einem Seilzug gesenkt werden konnten, um für alle Läufer zugleich die Bahn freizugeben (siehe Isthmia). Die Bahnlänge beträgt etwa 178 m. Artikel bei Wikipedia zu: NEMEA, PANHELLENISCHE SPIELE und NEMEISCHE SPIELE

Quellen: Baedecker, Allianz Reiseführer Griechenland, 9. Auflage 1997, S. 407-408, (Autorenkollektiv, B. Abend,et..al.) / Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, St. Brenne, S. 322-323

 

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