CHIMAIRA (CIRALI)

Chimaira ist seit der Antike ein bekannter Kultplatz in der antiken Region Lykien in Kleinasien. Der Platz liegt nahe der antiken Städte Olympos bzw. Phaselis, unweit der Mittelmeerküste beim heutigen, sehr idyllischen Dorf Cirali., etwa 70 km südwestlich von Antalya. Prägend für diesen Ort ist ein seltenes, viele Jahrtausende währendes Phänomen der Natur, das auch heute noch gut zu beobachten ist. Aus dem felsigen Berghang treten an mehreren Stellen Flammen aus dem Boden heraus, die mythologisch als ewiges „ Feuer der feuerspeienden Chimaira“ gedeutet werden. Sie lebte der mythologischen Erzählung folgend an diesem Platz bei Olympos, wo sie Mensch und Tier mit ihrem Feuerspeien bedrohte. Deshalb der antike Name der Stätte. Von Homer wird die Chimaira als Mischwesen, das vorne wie ein Löwe, in der Mitte wie eine Ziege und hinten wie eine Schlange oder ein Drache gestaltet sei.

Chimaira war ein Kultort, der eng mit der nahegelegenen Stadt Olympos verwoben ist. Olympos war wegen seines Hephaistos-Kultes in antiker Zeit bekannt und bedeutend. Hephaistos ist in der griechischen Mythologie der Gott des Feuers, der Schmiedekunst und der Vulkane. In der Geschichtsbetrachtung wird zuweilen davon ausgegangen, dass sich das Heiligtum des Hephaistion, hier – am Ort Chimeira – befunden haben könnte. Belege für diese Annahme fehlen allerdings, wobei die Ruinen einer Kirche auf Kulthandlungen hinweisen könnten. Den Ort für die Verehrung des Hephaistos zu nutzen, wäre aus mythologischer Sicht sehr passend.

Die kleinen Feuer bilden sich durch die Verbrennung von Gasen, die aus Öffnungen im Gestein hervortreten. Es wird angenommen, dass die Zusammensetzung der austretenden Gase im Verlaufe der Jahrhunderte ebenso gewechselt hat wie die austretenden Mengen und die Lage der Öffnungen; aktuell enthält das Gasgemisch Methan, Stickstoff und Sauerstoff. Von den beiden Feuerfeldern wurde nur das untere, relativ leicht zugängliche besucht (ca.40 Minuten Fußweg bergauf). In antiker Zeit sollen die Feuer für Seefahrer als Orientierung gedient haben. Das wäre heute nicht mehr möglich, weil die Flammen der Gegenwart eine maximale Höhe von 50 cm erreichen, der Luftdruck beeinflusst auch deren Höhe. Artikel bei Wikipedia zu: CHIMAIRA und HEPHAISTOS

Quellen: Dumont Reise-Handbuch Türkei, Westtürkei – Zentralanatolien, @ DuMont Reiseverlag, 1. Auflage 2011, H. E. Latzke (V. Ohl & W. Dorn), S. 295 / Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, D.O.A. Klose, S. 575 / Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei), S. 220, // Griechische Mythologie, Verlag Michalis Toubis S. A., Athen, @1995, Sofia Souli, Übersetzung. H. E. Langenfass, ,S.108

 

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