SELINUS (KILIKIEN)

Selinus (zeitweise Traianopolis), war eine antike Stadt in Kilikien an der Südküste von Kleinasien. in der Nähe der heutigen Stadt Gazipasa in der Türkei. Selinus lag in einer Ebene mit landwirtschaftlicher Nutzung, letztere bis heute. Hier mündete der antike Fluss Selinus (türkisch: Musa cay) ins Mittelmeer. Die Geschichte der Stadt ist für die vorrömische Zeit nicht gut belegt. Erwähnt wird sie für das Jahr 197 v. Chr., als sie von Antiochos III. (240 – 187 v. Chr.) erobert wurde und damit wohl zum Königreich der Seleukiden gehörte.

In Selinus starb 117 n. Chr. der römische Kaiser Traian (regierte: 98 – 117 n. Chr.) auf dem Rückweg von seinem erfolglosen Feldzug gegen das Reich der Parther an den Folgen seiner Kriegsverletzungen. Sein Leichnam wurde eingeäschert und nach Rom verbracht. In Verehrung für den Kaiser wurde die Stadt zeitweilig Traianopolis benannt. Durch die damit verbundenen finanziellen Zuwendungen aus Rom genoss die Stadt einen durchaus nennenswerten Wohlstand. Der Neffe des Kaisers und Nachfolger im Kaiseramt, Hadran, ließ ein Kenotaph für Trajan errichten, der in späterer, seldschukischer Zeit als Karawanserei diente. 269 n. Chr. eroberten die Perser die Stadt, im 5. Jhd. n. Chr. war auch Selinus von den Unruhen, Überfällen und Raubzügen, die vom Volk der Isaurier in der Region ausgingen, betroffen.

Archäologisch gesehen haben sich Reste der Stadtmauer am Akropolishügel, eines Aquädukts, eines Theaters oder Odeons, eines römischen Bades sowie der bereits erwähnte Kenotaph und weitere Grabmäler erhalten. Die Burg auf der Akropolis (nicht besucht) verkörpert eine Festung aus dem 12. Jhd. n. Chr. Der Zustand der Ruinen würde Restaurierungen vertragen: Die Fotos entstanden auf einer individuell geführten Reise im September 2018. Artikel bei Wikipedia zu: SELINUS

Literaturquellen: Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei, S. 185, 411/12, 430, 436 / Dumont Reise-Handbuch Türkei, Westtürkei – Zentralanatolien, @ DuMont Reiseverlag, 1. Auflage 2011, H. E. Latzke, S. 320 / Antike, Metzler Lexikon, Verlag J: B: Metzler, 2. Auflage, 2006, S., 268, 292, 543

 

LAGE UND ANFAHRT: