THESSALONIKI

Thessaloniki (kurz Saloniki; im deutschen Bibelsprech: Thessalonich) ist mit rund 326.000 Einwohnern (2022) die zweitgrößte Stadt Griechenlands, Hauptstadt und zugleich wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der gesamten griechischen Region Makedonien. Die Stadt ist Industrie- und Hafenstadt im Schnittpunkt wichtiger jahrtausendealter nordsüdlicher und westöstlicher Verkehrswege, u. a. die Via Egnatia, die die östliche Adria über das heutige Albanien, Nordmazedonien, Nordgriechenland und den europäischen Teil der Türkei mit Byzanz (später: Konstantinopel) verband. Ebenso bedeutsam war die Balkanstraße und die römische Via Militaris. Das Wahrzeichen Thessalonikis ist der weiße Turm.

Thessaloniki wurde 316/315 v. Chr. von dem makedonischen König Kassander (360 – 297 v. Chr.) an der Stelle einer ursprünglich thrakischen Siedlung gegründet. Sie wurde nach seiner Frau Thessalonike, einer Halbschwester A. d. G., benannt. Der Name Thessalonikē erinnerte an die Eroberung Thessaliens durch die Makedonen unter Philipp V. (359 bis 336 v. Chr.). Im Jahr 168 v. Chr. schafften die Römer das makedonische Königtum ab und bildeten vier römische Verwaltungsregionen. (siehe Text zu Dion). Im Jahr 146 v. Chr. wurde Thessaloniki zur Hauptstadt der neu geschaffenen römischen Provinz Macedonia bestimmt. Bei den inner-römischen Auseinandersetzungen nach der Ermordung Cäsars, erhielt Thessaloniki den Status einer „freien Stadt“, weil es auf der Seite von Antonius und Octavian gegen die Caesar-Mörder gestanden hatte. Die Entwicklung Makedoniens nach dem Machtantritt von Augustus als Kaiser wird im Text zu Dion kurz beschrieben.

Der römische Kaiser Galerius erhob Thessaloniki 300 n. Chr. zur zweiten seiner kaiserlichen Residenzen. Galerius lebte von 250 – 311 n. Chr., regierte als Mitkaiser 293 – 305 n. Chr., als „Alleinkaiser“ 305 – 311 n. Chr., Galerius stammte vom Balkan. Während seiner Herrschaft entstanden der weiträumige Kaiserpalast, der Galerius-Bogen als Siegesmonument mit Reliefs von Szenen aus den Kämpfen des Galerius gegen die Perser 296/297 n. Chr. Zu den Bauwerken aus dieser Zeit zählen auch die Rotunde als Pantheon oder Mausoleum für den Kaiser angelegt, das Forum sowie das Odeon. Mit der Herrschaft des Galerius verbindet sich das „Toleranz-Edikt“ von Nikomedia aus dem Jahr 311 n. Chr., das in der Geschichtsschreibung als das eigentliche Ende der Christenverfolgung im römischen Reich gewertet wird. Ab 325 n. Chr. regierte Konstantin I. als alleiniger Kaiser. Im Mai 330 n. Chr. wurde Byzanz christliche Reichshauptstadt („Zweites Rom“) und in Konstantinopolis umbenannt. Der Status Thessalonikis als Kaiserresidenz verlor sich damit. Beim sogenannten Massaker von Thessaloniki ließ Kaiser Theodosius I. im Jahr 390 n. Chr. einen gegen ihn gerichteten Aufstand blutig niederschlagen. Nach der Teilung des römischen Reiches im Jahr 395 n. Chr. gehörte Thessaloniki zu Ost-Rom.

Die ersten vier Jahrhunderte byzantinischer Herrschaft waren auch für Thessaloniki ein unruhige, von Auseinandersetzungen geprägte Zeit. Ab dem 9. Jhd. n. Chr. begann eine länger währende Friedensperiode für den Raum Thessaloniki, wobei die orthodoxe Christianisierung eine Rolle gespielt haben könnte. Etwa 50/ 49 n. Chr. soll sich der Apostel Paulus auf seiner zweiten Missionsreise in Thessaloniki aufgehalten und die zweite urchristliche Gemeinde Europas gegründet haben, nach der in Philippi. Im Neuen Testament werden zwei Briefe des Apostels an die Gemeinde in Thessalonich genannt. Frühchristliche und byzantinische Kirchen prägen bis heute das Stadtbild von Thessaloniki. Artikel bei Wikipedia zu: THESSALONIKI, KASSANDER, MAKEDONIEN und GALERIUS

Quellen: Baedecker, Allianz Reiseführer Griechenland, 9. Auflage 1997, S. 41, 120, 495-497, (Autorenkollektiv, B. Abend,et..al.) /Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, St. Brenne, S. 293-296 / Antike, Metzler Lexikon, Verlag J: B: Metzler, 2. Auflage, 2006, S. 289, 359-360, 599-560 35, 458-459, 561-562/ Die Römischen Kaiser, Chris Scarre, Lizenzausgabe für Welrbild-Verlag, 1998; S. 9, 16-21,24, 206-211 / Bildnachweise: http://galeriuspalace.culture.gr/en/monuments/kke, http://galeriuspalace.culture.gr/en/monuments /oktagono, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/aa/Roman_Agora_-_panoramio.jpg

 

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