SAGALASSOS

Sagalassos ist eine antike Stadt im kleinasiatischen  Pisidien, oberhalb der heutigen Stadt  Ağlasun  am Fuße des Taurusgebirges in einer Höhe von 1450 bis 1600 m.  Bis Antalya am Meer sind es ca. 95 km. Erste Siedlungsspuren datieren im Gebiet von Sagalassos auf 8000 v. Chr. In der Geschichtsschreibung des Hetiter-Reiches wird eine Siedlung an der Stelle des späteren Sagalassos‘ für das 14. Jhd. v. Chr. erwähnt. In ihrer griechisch-hellenistischen Zeit soll die Stadt wohlhabend gewesen sein. Es wird angenommen, dass der Ort in dieser Entwicklungsphase tausende Einwohner hatte. Aus Pisidien heraus gab es wohl zu den umgebenden phrygischen und lydischen Kulturkreisen Kontakte.

Sagalassos wurde von A.d.G. auf seinem Feldzug nach Persien eingenommen. In der Epoche der Diadochen-Herrscher (Nachfolger A.d.G. nach seinem frühen Tod) wechselten in der Folge, der zum Teil in Kriegen erfolgten Aufteilung des Alexander-Reiches, die Herrschaftsverhältnisse unter den jeweiligen Diadochen-Herrschern. Zum Ende dieser wechselvollen hellenistischen Zeit stand Sagalassos von 189 bis 133 v. Chr. unter dem Regime des Königs von Pergamon. Die Bevölkerung der Stadt soll die hellenistische Kultur und Lebensart gut angenommen haben. Mit der testamentarischen Schenkung des letzte pergamenischen Königs an den Senat der damaligen römischen Republik kam auch Sagalassos zum römischen Reich. Daraus ergab sich die Zuordnung Pisidiens zur römischen Provinz Asia und ab 100 v. Chr. zur neuen Provinz Kilikien. Zwischen 39 und 25 v. Chr. hatten die Römer die Herrschaft einem Vasallenkönig überlassen. Danach regierte Rom wieder direkt über die Region Pisidien, einschl. Sagalassos, als Teil der Provinz Galatia. Kasier Augustus etablierte auch in Sagalassos die PAX ROMANA, das „Friedenswerk“ bzw. die Friedenspolitik dieses Kaisers. Als Wirkungszeit des Pax Romana gilt 27 v. Chr. bis 192 n. Chr. (gelegentlich gilt auch 235 n. Chr. als ihr Ende). In dieser überwiegend friedlichen, frühen römischen Kaiserzeit war Sagalassos eine der bedeutendsten Städte in Pisidien, was sich an den öffentlichen Bauten und deren Ausstattung nachvollziehen lässt, wobei die Einwohnerzahl (angeblich unter 10.000) dazu im Widerspruch steht.

Ab 400 n. Chr. wurde Sagalassos durch Stadtmauern weiter befestigt. weil der Ort für Rom ein „Prestigeprojekt“ gewesen sein könnte, in einer für das römische Reich unruhigen, angespannten Zeit. Die späte antike Epoche war für Sagalassos durch weitere öffentliche und private Bauwerke geprägt, die auch nach mehreren Erdbeben in der Region, u. a. im Jahr 518 n. Chr., sehr aufwändig erneuert wurden, mitunter prächtiger als zuvor. Ab der Mitte des 6. Jhd. n. Chr. fand diese Entwicklung ihr Ende. Die Ursachen für den allmählichen Niedergang der Stadt könnten Dürreperioden, ein Nachlassen des Handels, aber auch der Tod sehr vieler Bewohner durch die Justitianische Pest im Jahr 542 n. Chr. gewesen sein. In den folgenden Jahren kam es zu einer relativen Wiederbelebung von Sagalassos. Im frühen 7: Jhd. n. Chr. entsiedelte sich der Ort in der Folge wiederkehrender Kriege (u. a. Persisch Römischer Krieg), Naturkatastrophen und neuerlicher Epedemien. Die Siedlung wurde aufgegeben und geriet ins geschichtliche Abseits. In den folgenden Jahrhunderten wurden die Ruinen der Stadt unter Schutt, Sand und Staub begraben. Wegen ihrer besonderen Lage im Gebirge blieb der Ort unberührt, wurde kaum geplündert oder verwüstet.

Sagalassos verfügte über ein griechisches Theater (ca. 9.000 Plätze) mit einer römischen Bühne. Es gab im Stadtgebiet eine untere und eine obere Agora mit den auf ihnen angesiedelten öffentlichen Gebäuden bzw. Institutionen, u, a. ein Bouleuterion, ein Nymphäum, Torbögen, prächtige Säulen und das Perseus-Monument. Tempelreste, Ruinen der Bäder, ein Brunnenhaus, die wertvollen Übrbleibsel einer durch Brand zerstörten Bibliothek, Ruinen von Privatvillen (Stadtvillen) und eine Palastanlage sowie die Kolonnadenstraße zeugen von der Dimension dieser Stadt in Ihren Blütezeiten. Zudem hat der Ort eine wirklich herrliche Lage. Artikel bei Wikipedia zu: SAGALASSOS und PAX ROMANA

Literaturquellen: Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei), S. 265, 289, 395, 422, 503 / Dumont Reise-Handbuch Türkei, Westtürkei – Zentralanatolien, @ DuMont Reiseverlag, 1. Auflage 2011, H. E. Latzke, S. 355

 

LAGE UND ANFAHRT: