JERUSALEM | BETHLEHEM | CESAREA | MASADA

Jerusalems historische (religionsgeschichtliche) Bedeutung ist immens. In dieser Stadt befinden sich die Heiligtümer dreier Weltreligionen: die Klagemauer der Juden, die Via Dolorosa und die Grabeskirche der Christen und der Felsendom als drittheiligste Stätte der Muslime. In der Jerusalemer Altstadt gibt es das jüdische, christliche, armenische und muslimische Viertel, welche ein Spiegelbild der Geschichte der Stadt sind.

Die Geschichte Jerusalems ist in der Antike untrennbar mit der Herausbildung und Ausweitung der jüdischen Theologie – auch in ihrer machtpolitischen Dimension – verbunden, zugleich auch mit der mehrfachen Vertreibung der Juden aus der Region bzw. aus Jerusalem. Im 1. Jhd. vor und im 1. Jhd. nach der „Zeitenwende“ gab es wechselnde Formen römischer Machtausübung in Judäa bzw. in Jerusalem, u. a. als Vasallenstaat unter König Herodes und seinen Söhnen. Diese hatten in der Mitte des 1. Jhd. v. Chr. den Zweiten jüdischen Tempel wiederaufbauen lassen.

Das antike Cesarea (Quisariya) war als Stadtstaat Zentrum der Machtausübung während der Herodes Dynastie. Diese pflegte enge Beziehungen zu Rom. In Verehrung für den römischen Kaisers Cäsar Augustus erhielt die Stadt den Namen Cäsarea. Der Herodes-Clans war bei den Verfolgungen der Christen unter Kaiser Augustus und seinen Nachfolgern aktiv. 
Die absolute römische Herrschaft wurde 66 v. Chr. herbeigeführt, was mit der Zerstörung des Zweiten Tempels 70 n. Chr. im Ersten Jüdischen Krieg manifestiert wurde. Tausende Juden wurden getötet, versklavt oder flohen aus Jerusalem bzw. aus Judäa. In der Folge weiterer durch die Römer niedergeschlagener Aufstände der jüdischen Bevölkerung verließen viele Bewohner ihre Heimat. 

Die Bergfestung Masada kann als ein tragisches Symbol für den Widerstand der Bevölkerung Jerusalems gegen die römische Besatzung gesehen werden. Es war der Zufluchtsort für etwa 1000 Juden vor der Verfolgung durch die Römer. Von 70-73. n. Chr. hielten die jüdischen Bewohner der römischen Belagerung der Bergfestung stand. Bei deren Erstürmung durch die Belagerer wählten die Bewohner der Festung den Freitod. 

Bethlehem liegt im antik-biblischen Judäa, unweit von Jerusalem. Der biblischen Geschichtsschreibung zufolge wurde Jesus hier geboren. Bethlehem wird demzufolge als wichtige Stätte bei der Herausbildung des christlichen Glaubens während der römischen Kaiserzeit gesehen. Die Geburtskirche steht angeblich über jenem Ort, an dem Jesus zur Welt gekommen sein soll und gilt von daher als eine der heiligsten Stätten im Christentum. Die folgenden Fotos vom April 2009 bilden die wenigen Zeugen aus antiker Zeit ab, einschließlich ihres religionsgeschichtlichen Kontextes: Klagemauer und Teil einer römischen Straße in Jerusalem, Bergfestung Masada, Herodes-Palast in Cesarea. Artikel bei Wikipedia zu: JUDÄA, JERUSALEM, BETHLEHEM

Quellen: Antike Stätten am Mittelmeer, Verlag J. B. Metzler, H. Greiling, S.717-722 / Antike Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 2. Auflage, 2006, S. 273/274 (Jerusalem) / Metropolen der Antike; Jean-Claude Golvin; Deutsche Ausgabe 2019, Sonderausgabe 2021, by wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt, by wbg Philipp von Zadern, (Übersetzung von G. Lüscher, B. Lamerz-Beckschäfer), Seiten: 24/25 / Jerusalem & Heiliges Land, Autorenkollektiv, Deutsche Ausgabe: Dorling Kindersley Verlag, München, 2008/2009 (Aktualisierte Auflage), S. 41-46, 58-73, 83 -87, 110-114

 

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