ISTHMIA

Isthmia ist ein antiker Ort auf der griechischen Halbinsel Peloponnes am östlichen Ende des Isthmos von Korinth, etwa 7 km südöstlich von Korinth. Er wurde nach dem Poseidon-Heiligtum von Isthmia benannt. Die Gründung des Heiligtums wird verschiedenen mythischen Akteuren zugeschrieben: teils Poseidon, teils Theseus, aber auch Sisyphos Das Heiligtum des isthmischen Poseidon umfasst den Tempel des Poseidon ( 465 v. Chr. erbaut), den Palaimon-Tempel (zwischen 117 und 138 n. Chr. erbaut) und die Plätze der isthmischen Wettkämpfe. Dazu gehören ein Stadion für den Wettlauf der Athleten, ein Theater für die musischen Wettstreite, das Gymnasion für die Ausbildung der Athleten sowie ein Hippodrom und später ein römisches Bad. Hauptsächlich wurde in diesem Heiligtum Poseidon verehrt. 196 v. Chr. ließ der römische Senat hier während der Spiele die Freiheit Griechenlands verkünden, was Kaiser Nero (regierte. 54 – 68 n. Chr.) erneurte.

Historische Berühmtheit erlangte Isthmia vor allem – neben dem Poseidon-Heiligtum – durch die isthmischen Spiele. Mit ihren Wettkämpfen gehörten sie zu den Panhellenischen Spielen im antiken Griechenland. Diese Spiele fanden ab 580 v. Chr. zu Ehren Poseidons statt und wurden alle zwei Jahre (Isthmiade), jeweils im zweiten und vierten Jahr einer Olympiade abgehalten. Sie beinhalteten die wesentlichen sportlichen Aktivitäten der Spiele von Olympia: den gymnischen Wettkampf (Wettlauf, Ring- und Faustkampf), den Allkampf (Verbindung von aggressivem Ringen und Boxen), den Fünfkampf (Speerwurf, Diskuswurf, Sprung, Lauf und Ringen); ferner Wagen- und Pferderennen und später auch musische und rhetorische Wettstreite. 


Friedrich Schiller widmete in seiner Ballade “Die Kraniche des Ibykus“ den Spielen die hymnischen Zeilen: „Kampf der Wagen und Gesänge / der auf Korinthus Landesenge / der Griechen Stämme froh vereint.“ Da der Isthmos von der Stadt Korinth beherrscht wurde, war die Stadt Korinth Ausrichterin der Spiele. Nach der Zerstörung Korinths 146 v. Chr. gab es zunächst, bis zum Wiederaufbau der Stadt, um 44 v. Chr., keine Spiele in Isthmia, sondern in Sikyon. Der römische Kaiser Nero besuchte 67 n. Chr. den Isthmos und wollte ihn mit einer goldenen Schaufel durchstechen. Seinem Besuch verdankt Isthmia ein erneuertes Theater und eine römische Badanlage (Thermen). Hoch interessant ist die Startvorrichtung (hysplex) für die Laufwettbewerbe im Stadion. Sie bestand aus 16 hölzernen Pfählen, an denen Querlatten befestigt waren. Dort war die Startposition der Läufer. Diese Querlatten wurden durch Schnüre, die beim Schiedsrichter zusammenliefen, waagerecht gehalten. Durch ihr gleichzeitiges Absenken erfolgte für alle Läufer zeitgleich die Startfreigabe. Artikel bei Wikipedia zu: ISTHMIA, ISTHMISCHE SPIELE und dem POSEIDON-HEILIGTUM

Quellen zu Isthmia. Baedecker, Allianz Reiseführer Griechenland, 9. Auflage 1997, S. 305-307, (Autorenkollektiv, B. Abend,et..al.) /Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, St. Brenne, S. 308-309 / Griechische Mythologie, Verlag Michalis Toubis S. 17 & 53, Athen, @1995, Sofia Souli, Übersetzung. H. E. Langenfass, S. 32,47

 

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