MINTURNAE | MINTURNO

Minturnae war eine römische Stadt und ein für die Region bedeutender Hafen und Handelsplatz. Das Ausgrabungsgelände der antiken Siedlungstätte liegt in der Region Latium unweit der Stadt Minturno, die nach dem antiken Ort benannt ist. Minturno liegt 153 km südöstlich von Rom und 72 km nordwestlich von Neapel. Die Altstadt befindet sich auf einem Hügel, dem südwestlichsten Ausläufer der Monti Aurunci, am Tyrrhenischen Meer westlich der Mündung des Flusses Garigliano. Durch Minturno geht seit der römisch-republikanischen Zeit die Via Appia (Antica).

Die Gründung der Siedlung wird auf das 5./4. Jhd.v. Chr. datiert, was ebenso wie der Gründungsort ungesichert ist. Die Siedlung Minturnae taucht in der belegten Geschichtsschreibung ab 340 v. Chr. auf, im Zusammenhang mit den kriegerischen Auseinandersetzungen der Römer und der Samniten einerseits und den ansässigen Volksstämmen (u. a. Latiner, Volsker, Aurunker, Kampaner) andererseits. Das antike Minturnae war Mitglied im dortigen Fünfstädtebund, der Pentapolis „Aurunca“. Zu einer „Neuauflage“ der Kriegshandlungen kam es ab 326 v. Chr. Im Jahr 314 v. Chr. gingen die Römer gewaltsam gegen o. g. aufständische Volksstämme vor, lösten die Pentapolis auf und zerstörten dabei auch den Ort Minturnae. Ab 313 v. Chr. gründete Rom in dem Gebiet seine ersten Kolonien,

Mit dem Bau der Via Appia (Antica) ab 312 v. Chr. begann die Wiederbelebung des Ortes. Im Jahr 296 v. Chr. wurde Minturnae zur römischen Kolonie. Das letzte Jahrhundert der römischen Republik und die frühe bis mittlere Kaiserzeit waren Glanzjahre für Minturnae. Kennzeichnend für diese Epoche der Stadtentwicklung ist eine intensive Bautätigkeit, deren erste Phase unter Kaiser Augustus lag. Im 2./3. Jhd. waren es die Kaiser Hadrian und Antonius Pius, die die bauliche Stadtentwicklung beeinflussten. Eine Stadtmauer und ein Castrum (römisches Militärlager) wurden errichtet. Im Verlaufe der Zeit entstanden drei Foren mit ihren jeweiligen Bauten. Das republikanische Forum, das kaiserliche und das Neue Forum prägten mit ihren Tempeln das damalige Stadtzentrum, einschl. des gut erhaltenen römischen Theaters mit seinen ca. 4.500 Sitzplätzen. In den bogenförmigen Umgängen unterhalb der Ränge des Theaters befindet sich ein Museum. Der gut wahrnehmbare Abschnitt der Via Appia (Antica) durchzog von Ost (Castrum) nach West fast mittig das Stadtgebiet. An ihrer nördlichen Seite lagen das republikanische und das Neue Forum sowie das Theater, an ihrer südlichen Seite das kaiserliche Forum mit dem Marktgelände, den Thermen, den öffentlichen Latrinen und der Basilika /Curia.

Bedeutend für die wirtschaftliche Prosperität der Stadt waren die Landwirtschaft in den umgebenden Gebieten mit ihren Produkten (u. A. Weinanbau), aber auch der Fischfang, der Schiffbau und die Keramikherstellung. In der Antike soll Minturnae für die hohe Qualität seiner Krebse berühmt gewesen sein. Unter anderem am Beispiel von Minturnae wird in der Literatur darauf verwiesen, dass die wirtschaftlichen Erfolge im römischen Reich ohne die Sklaverei nicht zustande gekommen wären. Das hielt die Herrschenden nicht davon ab, Exzesse gegen die Sklaven zu realisieren. Nach einem Sklavenaufstand im Jahr133 v. Chr. sollen allein in Minturnae 450 Sklaven gekreuzigt worden sein. Minturnae wurde laut Quellenlage zwischen 580 und 590 n. Chr. von den Sarazenen zerstört. Nach deren Vertreibung um 915 n. Chr. nahm die Stadt den Namen Traetto an. Minturno geriet unter die das mittelalterliche Süditalien prägenden und häufig wechselnden Herrschaftsverhältnisse (u. a. Montecasiner, Normannen, Teil des Herzogtums Traetto, Regime des Carafa-Geschlechts, Teil des Königreichs Neapel. Als die Stadt ab 1861 zum Königreich Italien gehörte. erhielt Traetto 1879 wieder den Namen Minturno. Wikipedia Artikel zu MINTURNAE.

Ergänzung zum Quellen-Nachweis Via Appia Antica: Bildnachweise: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/7/7e/Minturnae_Plan_1.jpg

 

 

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