IZMIR | SMYRNA

Izmir (lateinisch-antik: Smyrna) ist mit rund 4,4 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt der Türkei und Hauptstadt der namensgleichen Provinz. Die Stadt liegt und lag auch in der antiken Zeit an der.Küste der Ägäis am Golf von Izmir. Die Stadt ist eine der ältesten Siedlungen im Mittelmeerraum. Eine vorgriechische Besiedlung auf dem Gebiet des heutigen Stadtkerns lässt sich bereits für das 3. Jahrtausend. v. Chr. nachweisen. Ab dem Ende des 9. Jhd. v. Chr. besiedelten zunächst Griechen aus Aiolien mit einer Niederlassung, die später unter den griechischen Kolonisten aus Kolophon (Ionien) zu einer griechischen Polis (Alt Smyrna) ausgebaut wurde. Zu seiner ersten Blüte gelangte (Alt-)Smyrna im 8.–7. Jhd. v. Chr. Ein lydischer König ließ (Alt-)Smyrna um 600 v. Chr. zerstören. Das hatte zur Folge, dass der Ort für dreihundert Jahre eine unbedeutende Siedlung war.

Erst Ende des 4. Jhd. v. Chr. kam es in hellenistischer Zeit zu einer Neugründung Smyrnas. Diese Wiedergründung kennt verschiedene Gründungsherrscher, A. d. G. der 134 v. Chr. dort gewesen sein soll und seine Nachfolger als Diadochenkönige, Antigonos I. Monophthalmos bzw. Lysimachos. Unter Antigonos soll südwestlich der alten Stadt ein Hafen erbaut worden sein, der im Verlaufe der Zeit durch die Versandung des Hafens von Ephesos einen enormen Zuwachs erfahren hatte. Es war der Ausgangspunkt für Smyrnas Entwicklung zu einer der reichsten Handelsstädte Kleinasiens. In dieser hellenistischen Zeit entstand um den Akropolishügel Pagos (heute Kadifekale) eine neue Siedlung, die bald zu einer griechischen Polis wurde. Smyrna war Mitglied im Ionischen Bund mit dem Beinamen „Zierde von Ionien“. Der ionische Bund war ein Zusammenschluss von 12 ionischen Städten ab dem 7. Jhd. v. Chr.

Das hellenistische Smyrna hatte in den vielgestaltigen – oftmals kriegerischen – Auseinandersetzungen nach dem Tod A. d. G. durch kluges Taktieren gegenüber den Diadochenreichen und gegenüber den zeitweiligen persischen Besetzungen in der Region seine relative Unabhängigkeit wahren können. 242 v. Chr. wurde die Stadt Smyrna in Delphi durch einen Orakelspruch für heilig und unverletzlich erklärt. Smyrna war stets auf gute Beziehungen zum römischen Reich bedacht. So wurde 195 v. Chr. ein Tempel für die Göttin Roma geschaffen. Als Dank für ihr loyales Verhalten wurde die Stadt von Tributzahlungen an Rom befreit und mit Landzugewinn bedacht. Völlig ungetrübt blieb das Verhältnis zu Rom dennoch nicht, als es einem der Caesar-Mörder Unterschlupf gewährte. Daraufhin wurde die Stadt 43 v. Chr. durch die römische Macht teilweise zerstört. Dennoch war die römische Kaiserzeit eine neuerliche wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit für Smyrna; ihre Einwohnerzahl war auf etwa 100.000 angewachsen. Die Stadt konkurrierte mit Pergamon und Ephesos um Privilegien, Steuervorteile und Ehrenbezeigungen im römischen Senat und bei den Kaisern. Nachdem der Hafen von Ephesos versandete, wuchs die Bedeutung Smyrnas als Hafenstadt. Heute befindet sich in Izmir die zweitgrößte Hafen der Türkei – also eine lange Tradition.

Im Jahr 26 n. Chr. wurde der Stadt die Errichtung eines zweiten Kaisertempels erlaubt, was in der beginnenden Phase des römischen Kaiserkultes von erheblicher Bedeutung für die weitere Entwicklung der Stadt gewesen sein dürfte. Kaiser Hadrian besuchte 123/24 n. Chr. den Ort. Nach Erdbeben 178 und 180 n. Chr. wurde die Stadt mit römisch-kaiserlicher Hilfe wiederaufgebaut. Das hellenistisch-römische Smyrna ist nur noch in Gestalt der Staatsagora zu erkunden. Alle anderen antiken Zeugen sind vom modernen Izmir überbaut oder abgetragen worden. Smyrna war ein Zentrum urchristlichen Geschehens im westlichen Kleinasien des 1. Jhd. n. Chr.. Schon früh etablierte sich eine christliche Gemeinde. Diese Gemeinde ist eine der sieben Gemeinden der Offenbarung des Johannes (auch Johannes-Apokalypse).

Smyrna gehörte ab 395 (Spätantike) zum byzantinischen Reich. 654 n. Chr. wurde die Stadt von den Arabern angegriffen und 672/673 zeitweilig von ihnen besetzt. Die weitere Entwicklung der Stadt verlief sehr wechselhaft und war von wiederkehrenden Zerstörungen betroffen. Die unruhigen Zeiten endeten vorerst 1422 mit dem osmanischen Sultan Murad II. Smyrna wurde wiederaufgebaut und erlebte im osmanischen Reich als Handelsplatz eine weitere Hochzeit. Wikipedia Beiträge zu IZMIR/SMYRNA und IONISCHER BUND

Quellen: Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, D.O.A. Klose, S. 616-619/ Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei), S. !57, 164f., 228, 238, 247,313, 346, 433, 441, 510, 544, 551, 544ff., 549 / Dumont Reise-Handbuch Türkei, Westtürkei – Zentralanatolien, @ DuMont Reiseverlag, 1. Auflage 2011, H. E. Latzke (V. Ohl & W. Dorn), S. 214-218

 

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