EL DJEM

El Djem (auch El Jem) liegt mit seinen etwa 20.000 Einwohnern im Zentrum Tunesiens; es ist. der Ort des antiken Thysdrus. Kulturgeschichtliche Bedeutung errang El Djem durch sein übergroßes antikes Amphitheater mit etwa 25.000 Plätzen. Es sollte allen Bürger der Stadt Platz bieten. Trotz vielfacher Zerstörungsversuche ist es noch sehr gut erhalten. In aktueller Zeit wurde/wird es für Veranstaltungen genutzt. Seit 1979 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Das antike Thysdrus, soll nach der geschichtlichen Überlieferung in ihren Ursprüngen eine punische-karthagische Siedlung gewesen sein. 146 v. Chr hat sich der Ort im 3. Punischen Krieg mit Rom verbündet. Inschriftlich (Fundort Arles) soll belegt sein, dass Julius Caesar 46 v. Chr. im Verlaufe des Afrikanischen Krieges Thysdrus zur Garnisonsstadt ausgebaut hat. Im 2. Jhd. n Chr. erlebte die Stadt unter Kaiser  Hadrian dank enormer Olivenöl-Exporte nach Rom eine sehr gute wirtschaftliche Entwicklung. Der Name El Djem bedeutet „Olivenproduzent“.

Erst der römische Kaiser Septimius Severus (193-211) erhob die in der römischen Provinz Africa, gelegene Stadt in den Rang eines Municipiums, in dem die Bürger römische Pflichten auferlegt bekamen, z. B. eine Tributpflicht, aber nicht überall die Rechte römischer Bürger besaßen. Ihr Status war der unterhalb einer Kolonie und territorial unterschiedlich ausgestaltet. In der Zeit des römischen Prokonsuls Gordianus I. entstand ab 238 n. Chr. durch die finanzielle Initiative der wohlhabenden Einwohner von Thysdrus das drittgrößte Amphitheater des Römischen Reiches. Thysdrus soll eine der reichsten Städte der römischen Antike gewesen sein, was ihr dieses monumentale Bauwerk ermöglichte; es gilt als das größte erhaltene römische Denkmal in Nordafrika. 

Der Status der Stadt im Sinne des Römischen Rechts wird in der Geschichtsbetrachtung unterschiedlich interpretiert, unter anderem hinsichtlich der Tribut-Pflicht gegenüber Rom. Die hohe Abgabenlast während der Regierungszeit des genannten Prokonsuls führte auch zu Machtkämpfen unter den herrschenden Eliten , die damit endeten, dass Thysdrus samt König kriegerischen Auseinandersetzungen zum Opfer fielen. Da sich die Stadt davon nicht wieder erholte, verlor sie ihre herausgehobene Stellung als ein Zentrum des Oliven- und Ölhandels, wobei dieser auch heute noch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor der Region ist.

Infolge der zum Teil kriegerischen Handlungen um die regionale Macht blieb das Amphitheater unvollendet. Die Einwohner von El Djem nutzten es der Überlieferung nach, um sich vor den römischen Steuerbeamten zu verstecken In der Spätantike und den darauffolgenden Epochen diente der Bau als Festung, als Zufluchtsort bei Angriffen/Überfällen auf die Stadt, als Versteck räuberischer Banden oder als Steinbruch für den Aufbau von El Djem. Artikel bei Wikipedia zu: El DJEM

Quellen: Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, B. Tolle, S. 837/ 838 / Antike, Metzler Lexikon, Verlag J.B. Metzler, 2. Auflage, 2006, (Municipium), S. 398/399/ Tunesien, Deutsche Ausgabe, @ 2005, Dorling Kindersley Verlag GmbH, München, 2006/2007 Aktualisierte Auflage: 2006/2007, Autorenkollektiv, S. 163 / Die Römischen Kaiser, Chris Scarre, Lizenzausgabe für Welrbild-Verlag, 1998; S.19ff

 

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