HIERAPOLIS | PAMUKKALE

Hierapolis  war eine griechische Stadt in der antiken Landschaft Phrygien in Kleinasien (heute Türkei) in der Nähe der modernen Stadt Denizli, unweit der antiken Siedlungen Laodikea und Tripoplis. Sie liegt auf einem Plateau, das auf einer Seite von den Kalksinterterrassen begrenzt ist. Die Stadt liegt oberhalb von Pamukkale. Die Geschichtsschreibung geht davon aus, dass die Stadt eine hellenistische Neugründung der Könige von Pergamon (Eumenes II.) war. Sie beherrschten seit 193 v. Chr. das Gebiet. Die Stadtgründung wird etwa auf das erste Viertel des 2. Jhd. v. Chr. datiert. Durch den pergamenischen König Attalos III. wurde Pergamon 133 v. Chr. an die römische Republik verschenkt, aber nach Auseinandersetzungen um die Erbfolge erst 129 v. Chr. der römischen Provinz Asia zugeordnet. Die Quellenlage zur Geschichte der Stadt in der römischen Kaiserzeit ist nicht sehr aussagekräftig. Belegt sind mehrere, zum Teil schwere Erdbeben, unter anderem im Jahr 60 n. Chr. Der Wiederaufbau mit Förderung durch den römischen Kaiser Nero (regierte 54-68 n. Chr.) verlieh der Stadt ihre bis heute in Ansätzen wahrnehmbare Gestaltung.

Die Blütezeit von Hierapolis dürfte die frühe Kaiserzeit des 1. bis 3. Jhd. n. Chr. gewesen sein. In dieser Epoche entstanden u. a. die Staats- und die Handelsagora (Foren), Thermen, ein Theater (Baubeginn 62 n. Chr. – Fertigstellung 206 n. Chr.), Nymphaeen, Tempel bzw. Ehrenstätten im Rahmen des Kaiserkultes sowie Stadttore, u. A. das Domitian-Tor; Kaiser Domitian (regierte 81-96 n. Chr.). Im 3. Jhd. n. Chr. wurde der durch ein Erbeben zerstörte Tempel des Apollon neu aufgebaut. Apollon war der griechische Hauptgott der Stadt. Im Verlaufe der Besiedlung entstand eine ausgedehnte Nekropole mit über 1.600 Sarkophagen und ca. 200 Grabmonumenten. Aus der hellenistisch-pergamenischen Zeit stammen die Tumulusgräber, aus der römischen Epoche der Stadt die Haus- und Tempelgräber, vergleichbar mit denen in der Nekropole von Anemourion in Kilikien. Die Bauten von Hierapolis überstanden im Geschichtsverlauf der Stadt einige Kriege und Katastrophen, bis sie 1334 durch ein Erdbeben weitgehend zerstört wurden.

Pamukkale war bereits im Altertum berühmt für die warmen Quellen, deren Wasser unterhalb von Hierapolis die weißen Kalk-Sinterterrassen  entstehen ließ. Ihr Wasser war für die ansässige Wollindustrie von Wichtigkeit. Die Verarbeitung von Baumwolle und der damit verbundene Textilhandel waren die Basis für den Wohlstand der Stadt, ebenso die Nagel- und Kupferschmiede. Die Sinterterrassen sind ein fast einzigartiges Naturphänomen und deshalb ein starker touristischer Anziehungspunkt, der nur wenige Meter von der antiken Stätte entfernt ist. Auch zur antiken Städt Laodikeia leuchten die weißen Terrassen hinüber. Wikipedia Beiträge zu HIERAPOLIS/PAMUKKALE

Quellen: Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, D.O.A. Klose, S. 522-527/ Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei), S. 59, 504-506, 529, 544.546, 566-67, 620 / Dumont Reise-Handbuch Türkei, Westtürkei – Zentralanatolien, @ DuMont Reiseverlag, 1. Auflage 2011, H. E. Latzke (V. Ohl & W. Dorn), S. 241-44 / Die Römischen Kaiser, Chris Scarre, Lizenzausgabe für Weltbild-Verlag, 1998; S. 60ff. & 76ff. / Metropolen der Antike; Jjean-Claude Golvin; Deutsche Ausgabe 2019, Sonderausgabe 2021 by wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt, wbg Philipp von Zadern, (Übersetzung von G. Lüscher, B. Lamerz-Beckschäfer), Seiten: 96 & 97

 

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