LYCHNIDOS | OHRID

Lychnidos ist ein antiker Ort am Ohridsee in Nordmazedonien. Dessen Ruinen liegen abwärts eines Hügels im Stadtgebiet von Ohrid und erstrecken sich von der mittelalterlichen Festung aus der bulgarischen Zarenzeit in südwestlicher Richtung über den Ort Plaošnik bis an das Ufer des Ohridsees. Der Ort war eine Station an der römischen Militär- und Handelsstraße Via Egnatia, die von Dyrrachium (heute Durres in Albanien) bis nach Byzanz/ Konstantinopel in Kleinasien,( heute Türkei) führte.

Die Geschichtsschreibung geht davon aus, dass es ab dem 4./3. Jahrtausend Besiedlungen am Ohridsee gab. wozu der Fischreichtum des Sees beigetragen haben dürfte. Historisch belegt ist, dass illyrische Stämme im 8.und 7. Jhd. v. Chr. dort lebten, die im 5. /4. Jhd. v. Chr. das benachbarte Makedonien bedrängten. Der makedonische König Philipp II. eroberte 355 v. Chr. die Region Lynkestis und besetzte sie vorübergehend bis zum Ohridsee. Die Auseinandersetzungen zwischen den Illyrern und Makedonien um die Region dauerten an. Lychnidos stieg während der Zeit des Hellenismus durch griechische Einwanderer zur Stadt auf. Im Übergang vom 3./2. Jhd. n. Chr. wurde sie zum Zentrum der Gebirgsregion Dassaretia,

148 v. Chr. wurde Makedonien zur römischen Kolonie, was auch für Lychnidos als freie Kommune die römische Herrschaft brachte. Während der römischen Kaiserzeit wurde Lychnidos – wie viele Städte im römischen Reich – durch den Bau eines Theaters, einer Agora, eines Gymnasions, eines Bouleuterions (Verwaltungssitz) mehrerer Tempel und einer Basilika als Stadt vervollkommnet und aufgewertet. Bis auf das restaurierte Theater sind die Spuren der antiken Gebäude kaum noch erkennbar. Das Theater wurde um das Jahr 200 v. Chr. erbaut. Es ist in alten Mazedonien das einzige hellenistische Theater, in dem Komödien, Tragödien und Dramen aufgeführt wurden. Bei den Römern gab es auch hier Gladiatorenspiele. Oberhalb der Theaterränge liegt eine sehr schön gestaltete „Blumenstraße“.

In der Spätantike wurde Lychnidos Bischofssitz. Sieben frühchristliche Kirchen gibt es in der Stadt, was auf ein damals intensives religiöses Leben hindeutet. Ein Erdbeben im Jahr 526 n. Chr. fügte der Stadt schwere Schäden zu. Etwa 300 Jahre später wurde Ohrid als slawisch-bulgarische Siedlung wiederbelebt. Das heutige Ohrid ist eine wunderbar zu erlebende Stadt, deren Panorama vom Ohridsee und von der Uferpromenade aus gesehen einen sehr schönen Eindruck erweckt. Ihre touristische Anziehungskraft verdankt der Ort seiner Altstadt und der Lage am See mit einer sehr gut gestalteten, z. T stegartig angelegten, Uferpromenade. Unter den Gebäuden der Altstadt werden die Ruinen des antiken Lychnidos vermutet. Artikel bei Wikipedia zu: LYCHNIDOS/OHRIDI

Quellen zu Lychnidos & Ohrid: Mazedonien Trescher Verlag Berlin, 5. Aktualisierte Auflage, Ph. V. Oppeln, S. 123-129. Bildnachweise zu OHRID/PLAOSNIK: ttps://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/79/Plao%C5%A1nik_01.jpg, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ef/Ohrid%2C_Plaosnik_2.jpg

 

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