PETRA

Petra (altgriechisch: Felsen, Felsmassiv) ist eine Ruinenstätte in Jordanien, die in einer Felslandschaft beim heutigen Ort Wadi Musa in einem Talkessel auf einer Höhe von 800 bis 1.300 m liegt. Der Ort war über einige Jahrhunderte hinweg Kreuzungspunkt mehrerer Karawanenwege und wichtiger Kontrollpunkt der Weihrauchstraße, bis zum 3. Jhd. n. Chr.
Petra hat eine sehr geschützte Lage in der Felslandschaft mit nur zwei Zugängen, im Nordwesten über einen Gebirgspfad oder von Osten durch eine 1,2 km lange Schlucht (Siq). Im Verlaufe ihrer Entwicklung verfügte die Siedlung über eine gute Wasserversorgung mit in die Felsen gehauenen Aquädukten und Wasserrinnen. Diese Bedingungen begünstigten den Aufstieg Petras zur reichen Handelsmetropole und zur Hauptstadt des Volkes der Nabatäer. Die Geschichtsschreibung betrachtet das Reich der Nabatäer als erstes arabisches Reich. 

Die belastbare Geschichtsschreibung Petras ist mit der Entstehung eines Königtums auf das Jahr 312 v. Chr. datiert. Während der Königsherrschaft orientierte sich das Nabatäerreich am Hellenismus der Nachbarn (hellenistischer Synkretismus). Das Macht- und Expansionsstreben des Nabatäerreiches, beendeten die Römer im Jahr 62. v. Chr. auf militärische Weise. Die Nabatäer wurden bei relativer Autonomie zu einem Vasallenstaat Roms, bis es im Jahr 106 n. Chr. von Rom annektiert wurde.
Das 1./2. Jhd. n. Chr. waren trotz (oder gerade wegen) der römischen Oberhoheit eine Blütezeit der Stadt. Ausdruck dessen war eine intensive Bautätigkeit, die hauptsächlich durch Denkmäler der nabatäischen Trauer- und Begräbniskultur (Sepuralkultur) charakterisiert war. In den monumentalen Grabtempeln der Königsfamilien (Tempelgräber) und den Tempeln vereinen sich Merkmale der klassischen Antike und orientalische Momente in beeindruckender Weise. 

Herausragend sind dabei die imposanten Schaufassaden des Hazne el-Firaun („Schatzhaus des Pharao“) und von ed-Deir („Kloster“, 900 Stufen hoch), die „Königswand“ und der Siq. Faszinierend wirkt die architektonische Einbettung der Bauten in die Felsenlandschaft des Edom-Hochlandes mit seinen Tälern/Wadi. Im 3. Jhd. n. Chr. verlor Petra seine zentrale Stellung als Handelsort. Schwere Erdbeben (u. a. 363, 551) und die Eroberung des Gebietes durch Muslime im Jahr 636 beschleunigten den Niedergang Petras. Im Mittelalter entvölkerte sich die Stadt. Wikipedia Beiträge zu PETRA

Quellen: Jordanien, Kunstreiseführer, F. R. Scheck, @ DuMont Reiseverlag, 2006, 3. Auflage S. 301-375 / Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, H.-J. Matz, S. 685-701 / Antike, Metzler Lexikon, Verlag J.B. Metzler, 2. Auflage, 2006, S. 460/461 / Jerusalem & Heiliges Land; Autorenkollektiv, Deutsche Ausgabe, Deutsche Ausgabe: Dorling Kindersley Verlag, München, 2008/2009 (Aktualisierte Auflage), S. 220-233 / Metropolen der Antike, Jean-Claude Golvin, Deutsche Ausgabe 2019, Sonderausgabe 2021, by wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt

 

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