TRIPOLIS AM MÄANDER

Tripolis am Mäander (Tripolis ad Maeandrum , auch  Neapolis,, Apollonia oder Antoniopolis) – war eine antike Stadt in Phrygien mit und grenzte an die antiken Regionen Lydien und Karien. Sie lag/liegt am Nordufer des Oberlaufs des berühmten Flusses Mäander. Der antike Ort liegt etwa 20 km nordwestlich von Hierapolis (Pamukkale) und 30 km von Laodikeia, gewiiermaßen in einem „Dreieck“ antiker Stätten. Heute gehört es zur türkischen Provinz Denizli. Die früheste Erwähnung von Tripolis stammt aus hellenistischer Zeit. Archäologische Funde deuten eine Besiedlung der Region ab 4000 v. Chr. an. Die Stadt wird in geschichtlichen Quellen verschiedenen antiken Regionen (Landschatten) zugeordnet: Lydien, Phrygien oder Karien.

Es liegen kaum Kenntnisse über den Ort in lydischer, persischer und hellenistischer Zeit vor. Bisher wurden auch keine Ruinen aus diesen Epochen gefunden. Die hellenistische Epoche ermöglichte auch Tripolis eine gute Entwicklung. Aufgrund ihrer – die genannten Regionen verknüpfenden – geografischen Lage entwickelte sich Tripolis zu einem Handelszentrum, über das die Transporte zwischen den Regionen abgewickelt wurden. Es wird angenommen, dass Tripolis zu einer der reichsten Städte der Region gehörte. Zugleich war die Epoche des Hellenismus für Kleinasien und deren Städte eine eher unruhige, wechselvolle Entwicklungsphase. So war auch Tripolis – nicht nur, aber vor allem – infolge der Auseinandersetzungen zwischen den Diadochenreichen in der Nachfolge A. d. G. Schauplatz zahlreicher kriegerischer Handlungen. 190 v. Chr. kommt Tripolis vom Reich der Seleukiden zum Pergamon Reich, was im Frieden von Apameia 188 v. Chr. bestandskräftig wurde. Mit der testamentarischen Schenkung Pergamons durch den letzten König von Pergamon (Attalos III.) an den römischen Senat wird Tripolis 133 v. Chr. Teil des römischen Reiches, was aber praktisch erst 129 v. Chr. vollzogen werden konnte. Um 41 v. Chr. hielt sich Mark Anton, der Gegenspieler von Octavian (später: Kaiser Augustus), in Tripolis auf, worauf die Stadt zeitweilig den Namen Antoniopolis annahm.

Ihre große Blütezeit, den Höhepunkt ihrer Macht und Strahlkraft in der Region, erreichte Tripolis während der römischen Kaiserzeit des 2. und 3. Jhd. n. Chr. In dieser Zeit wurde die Infrastruktur der Stadt u. a. durch Befestigungs- und Wehranalgen sowie durch imposante Säulen- bzw. Kolonnaden-Straßen modernisiert. Dazu gehört auch ein gut ausgestattetes Wohnareal. Die Agora (Staatagora) erreichte mit ihren Säulengalerien an jeder Seite eine beachtliche Dimension. Es wurden auch neue öffentliche Gebäude errichtet, darunter Bäder und Nymphäen, ein Stadion, ein Theater mit ca. 10000 Plätzen und ein Bouleuterion/Stadtrat (Theater, Großes Bad und Bouleuterion wurden nicht besucht). Einzelne Gebäude wie auch die Gesamtanlage trugen partiell den Charakter römischer Monumentalarchitektur, u. a. das „Monumental-Nympheum“. In der Bewertung dieser Architektur wird von prestigeträchtigen Bauwerken gesprochen, die als Machtsymbol der Stadt interpretiert werden, wozu auch ihre prächtige Marmorausstattung beigetragen haben dürfte.

Im Jahr 494 wurde die Stadt durch ein Erdbeben erheblich zerstört. Dieses Ereignis und immer wiederkehrende Überfälle sowie die Invasionen der persischen Sasaniden im 6. Und 7. Jhd. n. Chr., führten zur allmählichen Entsiedelung von Tripolis. Das Gebiet von Tripolis blieb bis zum 13. Jhd, unbewohnt. Danach wurde auf dem Hügel oberhalb von Tripolis durch die Byzantiner eine Festung errichtet. Münzprägungen der Stadt Tripolis mit dem Bildnis der Göttin Leto, könnten ein Hinweis auf die Verehrung der Göttin sein und somit einen mythologischen Bezug erkennen lassen. Die Göttin Leto war bekanntlich die Geliebte des Zeus und die Mutter von Apollo und Artemis, die von der Zeus-Gattin Hera verfolgt wurden (siehe Letoon auf dieser Web-Seite). Ein derartiger mytholgischer Hintergrund war für die politische Stellung einer Stadt von erheblicher Wichtigkeit, namentlich in der römischen Kaiserzeit, So soll Tripolis mit dem antiken Hierapolis um seine Stellung in der Region, unter Beobachtung Roms wegen möglicher Privilegien, konkurriert haben. Unter touristischem Aspekt ist die Ausgrabungsstätte bisher wenig nachgefragt, was sich im Ergebnis laufender Restaurierungsarbeiten aber ändern könnte. Artikel bei Wikipedia zu: TRIPOLIS AM MÄANDER und TRIPOLIS AD MEANDRUM

Literaturquellen: Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei), S. 384 ff (in Anlehnung an das benachbarte Laodikeia), 584… / Bildnachweis: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1a/Tripolis_on_the_Meander%2C_Lydia%2C_Turkey_%2819499394805%29.jpg

 

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