ANTANDROS

Antandros ist eine antike Stadt in der Landschaft Troas am Fuße des Ida-Gebirges (heute Kaz Dağları) an der Nordküste des Edremit-Golfs. Oberhalb der Siedlung befindet sich der Berg Alexandreia, von dem behauptet wird, dass Paris dort, im „ersten Schönheitswettbewerb der Antike“, sein Urteil zugunsten der Göttin Aphrodite gefällt haben soll. In der griechischen Mythologie stellt das „Urteil des Paris“ ein „wegbegleitendes“ Moment für den Krieg um Troia dar. Antandros war bereits in der Zeit des Trojanischen Krieges von Bedeutung. Antike Erzählungen nennen Antandros wahlweise als pelasgische oder phrygische Ansiedlung. Nach letzterer Erzählung flohen Aeneas und seine Begleiter aus der Stadt Troia und gründeten eine phrygische Siedlung – Antandros. Von der Küstenlinie zwischen den antiken Orten Lectum bis Kanaia liegt landeinwärts die Siedlung Antandros. Ab 570 v. Chr. siedelte dort das Volk der Lydier. Danach geriet Antandros – wie ganz Anatolien – unter persische Herrschaft. Während der Peloponnesischen Kriege 431 – 404 v. Chr. zwischen Athen und Sparta wechselte mehrmals die Herrschaft über Antandros zwischen beiden Mächten, zeitweilig mit „Beteiligung der Perser an der Seite Spartas. Im Jahr 410 v. Chr. besiegte Athen vor der Küste der antiken Stadt Kyzikos Sparta. Um 407 v.Chr. siegen die Spartaner gegen Athen, womit die Peloponnesischen Kriege endeten. (vgl. auch Kyzikos, diese Web-Seite)

Als A. d. G. im 4. Jhd. v. Chr. Anatolien eroberte, wurde auch Antandros von der Herrschaft der Perser befreit. Der Krieg zwischen Pergamon und dem. Seleukiden-Reich, unter dessen König Antiochos III. (der Große) endete mit der Niederlage von Antiochos. Daraufhin wurde 189 v. Chr. der Friedensvertrag von Apameia (heute Syrien) wirksam. Im Ergebnis dieses Vertrages teilte Rom die westanatolischen Gebiete zwischen dem Reich Pergamon und dem Reich Rhodos auf. Das gesamte westanatolische Gebiet fiel an das Königreich Pergamon. Als der letzte König von Pergamon sein Reich an Rom vererbte, wurde Antandros Teil der Provinz Asia des römischen Reiches. Zeugnis der römischen Besiedlung von Antandros liefert die „römische Villa“. Sie ist Teil der Akropolis der antiken Stadt und befindet sich auf einem Hügel. Die Villa wurde im 4. Jhd. n. Chr. als Terrassenanlage mit einer Fläche von 1800 qm erbaut. Ihre Nutzung dauerte – eingedenk mehrfacher Renovierungen – bis ins 7. Jhd. n. Chr. Alle Räume der Villa reihen sich nördlich des 33 Meter langen Portikus aneinander. Die Zimmer gelten als Gastzimmer, die mit Marmor verkleidet waren. Mosaikfußböden und Wandmalereien schmückten die Räume. An den seitlichen Enden des Portikus führen Treppen im Westen zu einem mosaik-bedeckten Arbeitszimmer, im Osten zu einem Brunnen/Wasserbecken mit den angrenzenden Räumlichkeiten des Bades. Ladengeschäfte lagen auf der unteren Terrasse. In der Villa gibt es ein Bild, dass das „Urteil des Paris“ darstellen soll. Wikipedia–Artikel zu ANTRANDOS und URTEIL DES PARIS

Quellen: Schautafeln im Grabungsgelände (keine Autorenangabe)

 

 

LAGE UND ANFAHRT: