PARION

Parion (lateinisch Parium) ist eine antike griechische Stadt in der antiken Landschaft / Region Mysien an der südlichen Küste des Hellesponts (Dardanellen). Sie liegt in der Nähe des heutigen türkischen Ortes Kemer, zwischen den antiken Orten Lampsakos und Priapos. In dieser Region – unmittelbar am Marmarameer – liegen auch die antiken Stätten von Antandros, Nicaea , Kyzikos und Canakkale. Sie durchliefen alle eine sehr ähnliche geschichtliche Entwicklung in antiker Zeit (vgl. diese Web-Seite / Türkei unter den genannten Orten). Die Siedlung Parion wurde wohl von Pariern gegründet, daher der Name. Zu den Besonderheiten der Geschichte Parions gehört, dass die Stadt unter Rom zweimal in den Status einer römischen Kolonie erhoben wurde, ausgestattet mit Privilegien, die für römische Kolonien im Verwaltungssystem des römischen Reiches galten. Diese besondere Stellung wurde der Stadt unter den Kaisern Augustus (Kaiser : 27 v. Chr. – bis 14 n. Chr. ) und Hadrian (regierte 117–138) zuteil. Letzterer hatte die Stadt in besonderer Weise gefördert, was u. a. zu einer regen Bautätigkeit im 2. Jhd. n. Chr. in Parion führte.

In Anerkennung und Verehrung für Kaiser Hadran führte Parion der Beinamen „Hadriane“. In diesem Jahrhundert wurden die Stadtmauern ertüchtigt, das Stadtareal vergrößert, die griechische Agora erweitert. Zu den Bauten aus dieser Epoche gehören ein Theater (ca. 10000 Plätze) und ein Odeon (öffentlich-administrativer Versammlungsort, mit ca. 950 Plätzen) erbaut sowie Thermenanlagen Die Bauwerke waren reich mit antiken Architektur- bzw. Schmuckelementen (u. a. am Theater) ausgestattet . Ein großer, monumentaler Altar, der kultischen Handlungen gedient haben soll, wurde bis 2025 nicht gefunden. Das Theater von Parion liegt außerhalb des Stadtzentrum in Hanglage. Die Zuschauerränge (Cavea) des Theaters sind nach Osten und zum Meer gerichtet. Das Theater wurde in der zweiten Hälfte des 1. Jhd. n. Chr. erbaut und am Ende des 2. Jhd. n. Chr. saniert. Die Bühne bzw. das zweistöckige Bühnenhaus sind nur noch in ihren Grundmauern bzw. unteren Aufbauten der Bühnenwand erhalten. Das Bühnengebäude stürzte im 4. Jhd. n. Chr. ein. Eine christliche Gemeinde soll in Parion angeblich schon vor 180 gegründet worden sein und war ursprünglich ein Teil der kirchlichen Verwaltungsstruktur in Kyzikos. Heute ist Parion ein Titularerzbistum der römisch-katholischen Kirche. Wikipedia Artikel zu: PARION

Quellen: Texte auf Schautafeln im Grabungsgelände / Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei), S. 190, 246, 275, 290, 313, 431, 516

 

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