KONSTANTINOPEL | ISTANBUL

Vorbemerkung: Istanbul (früher Byzantion / Byzanz und Konstantinopel), hat ca. 15 Millionen Einwohner – die Metropolregion zählt ca. 20 Millionen. Sie ist ein Zentrum für Kultur, Wissenschaft, Handel, Finanzen und mit ca. 15 Millionen ausländischen Besuchern ein Tourismus-Magnet. Istanbul liegt am Marmarameer auf beiden Seiten des Bosporus, mit einem europäischen und einem asiatischen Teil und liegt damit zwischen zwei Kontinenten. Istanbul kann eine 2700-jährige Geschichte verweisen und war in dieser langen Zeitspanne nacheinander die Hauptstadt des Römischen/Oströmischen, des Byzantinischen und des Osmanischen Reiches. Zugleich war bzw. ist sie ein wichtiges Zentrum des ökumenischen Patriarchats, des orthodoxen Christentums und des sunnitischen Islams. Aufgrund tektonischer Gegebenheiten wurden Konstantinopel/Istanbul immer wieder von z.T. schweren Erdbeben mit erheblicher Zerstörungskraft heimgesucht. Istanbuls aktuelles Stadtbild ist von Bauten der griechisch-römischen Antike bzw. oströmisch-frühbyzantinischen Spätantike, des mittelalterlichen Byzanz, der osmanischen Herrschaftsperiode sowie der neuzeitlichen und modernen Türkei geprägt.

Konstantinopel: Der nachfolgende Text beinhaltet einen kleinen Abriss der Geschichte des antiken ‘Byzanz/Konstantinopel‘. Der Sage nach gründeten um 660 v, Chr. dorische Griechen aus Megara, Argos und Korinth unter ihrem Anführer Byzas die Stadt Byzanz. Diese Siedlung entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem strategischen Zentrum im östlichen Mittelmeer mit dem wichtigen Zugang zum Schwarzen Meer. Durch seine Lage verband Byzanz/Konstantinopel Asien und Europa und verband auch die beiden Meere. Die Stadt wurde dadurch zu einem Kreuzpunkt für den Handel zwischen beiden Kontinenten, getragen vom einem, sich ausbreitenden Schiffsverkehr. Die Entwicklung der Region und der Stadt weckte machtpolitische Begehrlichkeiten bzw. Ambitionen – über mehrere Jahrhunderte hinweg. Durch deren oftmals kriegerischen Charakter hatten sie verheerende Wirkungen für das Leben der Menschen. Stets waren auch die Infrastruktur und Architektur der Stadt, sowie ihre kulturellen, künstlerischen Schätze und religiösen Gegebenheiten erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Fast immer erfolgte der Wiederaufbau der Stadt.

Ende des 6. Jahrhunderts geriet Konstantinopel in die Auseinandersetzungen zwischen dem Perserreich und den griechischen Stadtstaaten (Poleis), danach in die innergriechischen Konflikte, u. a. zwischen Athen und Sparta. Nach dem Ende der Besetzung durch Sparta (480 v. Chr.) schloss sich Byzantion bis 356 v. Chr. dem Attisch-delischen Seebund, unter der Führung Athens, an. In den Jahren 340/339 v. Chr. widerstand die Stadt der Belagerung durch die Makedonen. Nach dem Zerfall des Makedonen-Reiches stellte sich die Stadt zunehmend an die Seite Roms und wurde 196 v. Chr. dessen Bundesgenosse. Diesen Sonderstatus büßte Byzantion erst unter Kaiser Vespasian ein, der von 69 – 79 n. Chr. regierte. 196 n. Chr. ließ Kaiser Septimus Severus (regierte: 193 – 211 n. Chr.) die Stadt zerstören. Sie wurde jwiederaufgebaut, blieb aber vorerst politisch ohne nennenswerten Einfluss. Die römische Staatsmacht erkannte jedoch zunehmend deren strategische Bedeutung für ihr Expansionsstreben. Im Jahr 324 n. Chr. errang Konstantin I. (Konstantin der Große) als Kaiser die Alleinherrschaft über das Römische Reich. Am 11. Mai 330 proklamierte er die neue Hauptstadt – Nova Roma, die In der Geschichte der unter dem Namen ihres „Neugründers“, als Konstantinopel bekannt und machtpolitisch sehr einflussreich wurde.

Die Stadt wurde durch Kaiser Konstantin I. und seine Nachfolger im römischen Stil ausgebaut, mit großen Foren (Forum des Konstantin), Aquädukten (z. B. Valens-Aquädukt), einem Hippodrom mit seinen Obelisken und Säulen (heute Sultanahmet-Platz), mit imposanten Palästen (z. B. Topkapi-Palast) sowie einem großartigen Wasserspeicher-System in Gestalt großer Zisternen (z.B. Cisterna Basilika). Konstantinopel wurde zur zweiten Hauptstadt des Römischen Reiches. Sie bildete in dieser Zeit das Zentrum des östlichen Mittelmeerraumes. Nach der Teilung des Römischen Reiches im Jahr 395 n. Chr. wurde Konstantinopel die Hauptstadt des Oströmischen Reiches, das später als Byzantinisches Reich geschichtsrelevant wurde. Unter den Kaisern, Theodosius I. (regierte: 379 – 395 n. Chr.) und Theodosius II. (regierte: 408 – 450 n. Chr.) sowie unter Kaiser Justitian I. (regierte: 527–565) erreichte die Stadt jeweils neue Glanzpunkte ihrer Entwicklung. Kaiser Theodosius II. ließ 412 n. Chr. die Stadtmauer (auch Landmauer genannt) auf ca. 22 km ausbauen und erweitern sowie mit 82 bzw. 96 Türmen stabilisieren. Diese Mauer – gebaut zum Schutz vor äußeren Bedrohungen – gilt, als größte Befestigungsanlage einer Stadt in der antiken Welt. Sie wird in der Literatur mitunter als Meisterwerk spätantiker / frühbyzantinischer Militär-Architektur gewertet.

Die Hagia Sophia („Heilige Weisheit“) ist eine von 532 bis 537 n. Chr. unter dem oströmischen Kaiser Justitian I. (s. o.) erbaute, ehemals byzantinische Kirche. Sie ist als viertgrößter Kirchenbau der Welt eines der bedeutendsten Bauwerke der Spätantike und der Weltarchitektur überhaupt. Der erste Vorgängerbau der Kirche wurde zwischen 325 – 360 n. Chr. errichtet. Nach Zerstörungen durch Erdbeben, Kriegshandlungen und Plünderungen, u. a. während der Kreuzzüge (1204), erfolgte stets der Wiederaufbau des Bauwerkes, meist eindrucksvoller als die vorherigen Bauten. In osmanischer Zeit war sie die Hauptmoschee der Stadt. Ab 1935 fungierte sie als Museum, seit 2020 ist sie wieder eine Moschee und prägt bis heute das Stadtbild Istanbuls. Am südöstlichen Rand der Metropol-Region Istanbul befindet sich ein Grabdenkmal für den historisch berühmten karthagischen Politiker und Feldherrn Hannibal, nahe beim Ort Gebze bzw. dem antiken Ort Libyssa, dem Sterbeort des Hannibal (Freitod). Die antike Zeit – von Byzanz bis Konstantinopel – legte den Grundstein für ihre spätere Rolle als politisches, religiöses und künstlerisch-kulturelles Zentrum dreier Weltreiche: des Römischen, des Byzantinischen und des Osmanischen Reiche. Wikipedia-Artikel zu: ISTANBUL, KONSTANTINOPEL, THEODISIANISCHE MAUER, CISTERNA BASILIKA, GOLDENES TOR, VALENS-AQUÄDUKT, HIPPODROM, YEDIKULE- FESTUNG und die BYZANTINISCHE KAISER.

Quellen: Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, D. O. A. Klose, S.537 – 549 / Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei), S. 487/ 489, 679ff. / DuMont Reiseverlag, 1. Auflage 2011, H. E. Latzke (V. Ohl & W. Dorn), S. 107 – 136 / Antike, Metzler Lexikon, Verlag J: B: Metzler, 2. Auflage, 2006, S. 49, 102/103, 226,228,279/280, 359/360, 419/420, 535,596., 625 – Bildnachweise: (z. T. auch als Textquellen): (1): Hippodrom-Säulen & Konstantin-Säule: „https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Column_of_Constantine,_Obelisk_of_Theodosius,_the_Serpent_Column,_Column_of_Arcadius_- a title=“Salomon Schweigger (Gemeinfrei or Gemeinfrei), via Wikimedia Commons“ / ,Salomon_Schweigger ,_Constantinople,_1608.jpg“ (mit eingearbeiteten Text) – (2) Grafik Mauer: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0&gt;, via Wikimedia Commons“ / <a title=“Glz19 , mit Modifikationen von Furfur, CC BY-SA 4.0 „https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Aufbau_der_Theodosianischen_Mauer.svg“><img width=“800″ alt=“Aufbau der Theodosianischen Mauer“ (MarkCartwright) src=“undefined“ – (3) Byzantinisches Konstantinopel & Rekonstruktion Hippodrom:https://www.reisefuehreristanbul.com/hippodrom-istanbul / Copyright © 2025 Reisefuehreristanbul.com / Hippodrom – Sehenswürdigkeiten in Istanbul – (4) Goldenes Tor: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Theodosian_Golden_Gate.jpg – Autor Grünschuppen (gemeinfrei) – (5) Hannibal Grabdenkmal: https://chatgpt.com/c/688f7b95-52cc-8321-aa6a-3c38e89ae0a0 Datei_Hannibals Grab (7471635270).jpg – Wikimedia Commons

 

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